Die Bioenergiebranche steht beim Thema Welternährung eigentlich ständig unter Beschuss, Stichwort Teller oder Tank. Jetzt kontert der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie (OVID) mit einer interessanten Pressemitteilung.

 

Darin verdeutlichen die Biodieselhersteller, dass durch den stark gestiegenen Anbau von Raps für die Ölproduktion natürlich auch mehr Rapsschrot für die Tierernährung anfällt. Das Verhältnis betrage etwa 40 % Rapsöl zu 60 % Rapsschrot. Biodiesel stehe daher nicht, wie oftmals behauptet, in Konkurrenz zur Sicherung der Welternährung, sondern habe vielmehr durch zusätzliche Mengen Proteinfuttermittel für eine höhere Produktion von Milch, Käse, Eiern und Fleisch gesorgt, so die Branche selbstbewusst. Abgesehen davon würden die EU-Kommission und die Bundesregierung mit verbindlichen Kriterien sicherstellen, dass der Anbau der Rohstoffe nachhaltig ist, d.h. nicht zu Lasten von ökologisch wertvollen Gebieten geht.

 

In Deutschland hätten die Landwirte den Rapsanbau zudem auf Flächen ausgedehnt, die zuvor nicht genutzt wurden. Damit sei durch den Anstieg der Rapsverarbeitung für die Biodieselproduktion auch der Selbstversorgungsgrad mit Eiweißfutter in Deutschland von 2000 bis 2012 um knapp ein Drittel gestiegen und die Importabhängigkeit von Soja gesunken: Während vor dem Ausbau der Bioenergie in Deutschland im Jahr 2000 lediglich 460.000 t Rapsschrot anfielen, waren es 2012 etwa 3,2 Mio. t. Aus diesen 3,2 Mio. t Rapsschrot würden ca. 1,1 Mio. t Rohprotein gewonnen – die etwa 2,5 Mio. t Sojaschrot ersetzen können, heißt es. (ad)