Die diesen Mittwoch im Kollegium der Kommission anstehende Verabschiedung einer Mitteilung zum Flaggschiff-Projekt des "Europäischen Green Deals" von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommt unverbindlicher daher, als zunächst erwartet.
In der "Farm to Fork"-Strategie verzichtet die Brüsseler Behörde morgen vollständig auf verbindliche Reduktionsziele beim chemischen Pflanzenschnutz und Dünger. Dies erfuhr top agrar am Dienstagabend aus Brüsseler Kreisen.
Erst sollen sich EU-Parlament und Staatschefs äußern
Der für das Green Deal Projekt zuständige Kommissionsvizepräsident Frans Tiemmermans und Präsidentin von der Leyen werden am frühen Mittwochnachmittag zunächst dem EU-Parlament die Mitteilung zum EU Green Deal unterbreiten. Am Donnerstag wird Ursula von der Leyen ihr Vorhaben, die EU bis 2050 zum klimaneutralen Kontinent zu machen, dann den EU-Staats- und Regierungschefs unterbreiten.
Die der Brüsseler Redaktion von top agrar vorab bekannt gewordene Mitteilung des "Europäischen Green Deal - Ein Europäischer Klimapakt" sieht eine umfassende Strategie für alle Wirtschaftsbereiche der EU vor. Im einzelnen basiert die Mitteilung auf zehn Pfeilern:
- Steigerung der EU- Klimapolitik Ambitionen für 2030 und 2050
- Bereitstellung von sauberer, bezahlbarer und sicherer Energie
- Mobilisierung der Industrie für eine saubere Kreislaufwirtschaft
- Aufbau und Renovierung einer effizeinten Energielandschaft
- Ambition für eine Null Verschmutzung und giftfreie Umwelt
- Erhalt und Restaurierung von Ökosystemen und Biodiversität
- Entwicklung einer "Farm to Fork"-Strategie für eine faire, gesunde und umweltfreundliche Nahrungsmittelkette
- Beschleunigung des Überganges zu nachhaltiger und smarter Mobilität
Farm to Fork-Strategie bringt erstmals Verbraucher gleichberechtigt mit an den Tisch
Die "Farm to Fork"-Strategie soll unter Leitung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erstellt werden. Erst im März 2020 sollen dann nach stakeholder Konsultationen, "ambitionierte, signifkante Pestizid- und Düngerreduktionsziele" mit belastbaren Prozentzahlen festgeschrieben werden für den Zeitraum bis 2030 und bis zur Jahrhundertmitte, wie top agrar aus EU-Kreisen am Dienstagabend erfuhr.
Erstmals sollen bei den Brüsseler Hearings unter den Betroffenen in der gesamten Lebensmittelkette nicht nur die Produzenten also Landwirte, der Handel und Lebenmittelexporteure angehört werden, sondern auch die Verbraucher und Vertreter der Zivilgesellschaft gleichberechtigt mit am Tisch sitzen, lautet die neue Losung.
Von den EU-Staats- und Regierungschefs, die am Donnerstag und Freitag in der EU-Hauptstadt sich mit der Green Deal Mitteilung und dem EU-Budget im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens für die Periode 2021 - 2027 befassen wollen, werden erste Signale erwartet, inwieweit sie Ursula von der Leyens Marschrichtung für einen klimanuetralen Kontinent bis 2050 mitgehen wollen.
Im Januar 2020 will die EU-Kommission nach ersten Stellungnahmen der anderen EU-Gesetzgeber einen entsprechenden Gesetzgebungsvorschlag vorlegen und im Juni vor der Sommerpause verbindlich beschließen.
von Andreas Gerner
POPULISMUS PUR. KONTRAPRODUKTIVITÄT PAR EXCELLENCE.
Oder anders ausgedrückt: Der Radrennfahrer der am schnellsten strampelt, aber in die Falsche Richtung fährt, ist zwar ein flotter Radfahrer. Nur erreicht er das Ziel nicht...
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von Andreas Gerner
Was? "Erstmals sollen auch Verbraucher mit am Tisch sitzen"
Der richtige Schritt Wäre, dass endlich Fachleute am Tisch säßen!!! Und die weitgehend ahnungslosen Politiker müssten auch an die Aussagen der Fachleute gebunden sein. Stattdessen kommen sogar noch ahnungslosere Laien an den Tisch. Das ist doch die totale Bankrotterklärung! Hört mal ... mehr anzeigen auf die Mehrheit bei den Dingen die der Bürger längst versteht: Kerosinsteuer, Schwerölsteuer, Atomausstieg, Tempolimit, Förderung Biokraftstoffe, Korruptionsbekämpfung.... Da gibt es im Volk deutliche Mehrheiten für sinnvolle Dinge und Ihr Politiker arbeitet immernoch dagegen. Und jetzt ausgerechnet dem Bürger auf´s Maul schauen, bei einem Themenkomplex den er nicht begreifen kann und von Medien, NGOs und Ökoparteien verblendet wurde (Nitratlüge, Märchen: "Extensiver=besser", Lüge vom Insektensterben, Märchen: "die immer intensivere Landwirtschaft"...)??? Liebe Politiker. Ich zweifle an Eurem Verstand und an Euren Absichten. weniger anzeigen
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von Gerd Uken
Mit fehlen die Worte
Ehrlichkeit war angesagt laut Frau Klöckner aber davon ist bis jetzt noch nichts zu merken.... Man muss sich nicht wundern über das Wahlverhalten der Bürger!!
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von Andreas Gerner
Das Klimaziel ist ein guter, wenn auch schmerzhafter Ansatz.
In den nächsten Jahren wird auch den anderen Ländern klar werden, dass die Welt zwingend und dringend beim CO2 Ausstoß reduzieren muss. Wenn wir Europäer uns jetzt "schon" eine Strategie und Marschrichtung zurecht legen, ist das wohl sinnvoll. Wie das allerdings erreicht werden soll, ... mehr anzeigen wenn gleichzeitig die EINZIGE Möglichkeit, CO2 aus der Atmosphäre zu holen, nämlich PFLANZENWACHSTUM massiv zurückgefahren wird, ist mir schleierhaft. Was bringt das dem Klima, wenn unsere Nahrung, die wir eigentlich effizient, nachhaltig und mit Klimabonus bei uns erzeugen können, stattdessen (unter viel mehr PSM Einsatz) aus Brasilien und Bolivien kommt, wo die nötigen Flächen dafür per Brandrodung von Regenwald freigemacht werden, und das Zeug dann mittels Schweröl über den Ozean zu uns verfrachtet wird? Populismus siegt wieder einmal über Sachverstand und Wissenschaftlichkeit. weniger anzeigen
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von Klaus Müller
Welche Verbraucher?
Die Verbraucher, die bei den EU-Wahlen 20 % grün gewählt haben? Oder die Verbraucher, die täglich an der Ladenkasse 6% grün wählen?
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von Rudolf Rößle
Klimaneutral
geht gar nicht in unserer Gesellschaft. Um das zu erreichen dürfte es keine Mülldeponien mehr geben sondern nur noch Recyclinghöfe. Fossile Energieträger dürften dann auch der Vergangenheit angehören. Ansonsten muss es Ablasszertifikate geben die täuschen und lügen.
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von Markus Vagts
Wenn die Verbraucher
mit am Tisch sitzen, wäre es schön, wenn sie auch bezahlen ( können ) was sie mit entscheiden.
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von Willy Toft
Ob nun endlich die Vernunft obsiegt?
Da wird kein Bauer zuviel Mittel einsetzen, zum einen die Kosten, zum anderen will Keiner mit den "Hilfsmitteln" der Umwelt schaden! Wir denken in Generationen, wann sieht die Politik das endlich mal ein?
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