Die Umweltorganisation Greenpeace und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) haben gemeinsam eine Protestaktion vor dem Tagungshotel beim Bauerntag in Berlin gemacht. Mit einem symbolisch abgekippten Misthaufen wollten sie ihre Haltung zur Agrarpolitik der Bundesregierung zeigen. Drinnen kanzelt die CDU-Agrarpolitikerin Gitta Connemann die Aktion ab.

Greenpeace und die die AbL haben gemeinsam vor dem Tagungshotel des Bauerntages in Berlin mit Traktoren, einem Misthaufen und Bannern mit der Aufschrift „Die Agrarpolitik von Regierung und Bauernverbandsspitze ist Mist“ demonstriert. Damit wollten sie einen Kurswechsel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied verlangen. „Die rückwärtsgewandte Klientelpolitik hat viel Mist produziert: Tier- und Pflanzenarten sterben aus, schädliches Nitrat verseucht das Grundwasser. Tiere werden völlig unzureichend gehalten. Viele Bauernhöfe schließen wegen finanzieller Notlagen“, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter.

Die AbL forderte „eine moderne Agrarpolitik für die gesellschaftlich akzeptierte bäuerliche Landwirtschaft, die wertvolle Lebensmittel erzeugt und gleichzeitig Tier-, Umwelt und Klimaschutz ernst nimmt“. Viele Bäuerinnen und Bauern seien zu einem Umbau ihrer Wirtschaft bereit, sie würden aber von der Bundesregierung bisher nicht aktiv unterstützt, hieß es aus der AbL.

Die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann kritisierte die Protestaktion bei einer Podiumsdiskussion im Tagungshotel. Die Protestler disqualifizierten sich aus ihrer Sicht für die weitere Diskussion über Agrarpolitik. „Mist aufkippen ist keine Lösung“, sagte Connemann.