Obwohl die griechische Regierung bereits ein Hilfspaket in Höhe von 500 Mio. Euro für die Landwirte angekündigt hatte, haben erzürnte Bauern auch in der vergangenen Woche zunächst ihre Proteste fortgesetzt, wobei vor allem in Mittel- und Nordgriechenland immer wieder Teilabschnitte der Nationalstraßen sowie die Grenzübergänge nach Bulgarien und in die Türkei durch Schlepper blockiert wurden. Ab Mittwoch wurde indes eine allmähliche Auflösung der Blockaden gemeldet. Die Landwirte fordern höhere Subventionen und Renten, gesetzlich garantierte Mindestpreise für ihre Produkte, eine Senkung der Mehrwertsteuer für Agrarbetriebe sowie niedrigere Benzin- und Dieselpreise. Unterstützt wurden die Bauern von der größten Oppositionspartei, der Panhellenischen Sozialistischen Sammlungsbewegung (PASOK), die der Regierung ungeachtet der anhaltenden Bauernproteste "Untätigkeit" vorwarf. Der neue griechische Landwirtschaftsminister Sotiris Hatzigakis stellte in Athen klar, die Probleme könnten nicht sofort gelöst werden, zumal die Regierung alle finanziellen Mittel zur Unterstützung der Landwirte ausgeschöpft habe. Zusammen mit den 500 Mio. Euro, die den Bauern bereits zuvor in Form von zinslosen Krediten zugesichert worden seien, belaufe sich die staatliche Unterstützung mittlerweile auf 1 Mrd. Euro.
Das Durchschnittseinkommen der griechischen Landwirte soll in den letzten zehn Jahren um rund 25 % gesunken sei, beklagen die Agrarverbände. Man sei an einem Punkt angelangt, an dem viele Betriebe nicht mehr überlebensfähig seien; deshalb müsse der Staat den Betroffenen finanziell unter die Arme greifen. Hatzigakis lehnte die Forderung nach einem garantierten Mindesteinkommen mit dem Hinweis ab, dass dies gegen geltendes EU-Recht verstoßen würde.