Die Tierbestände in Deutschland sind im EU-Vergleich im Mittelfeld angesiedelt, stellte der Bauernverband vergangene Woche fest. So würden im Schnitt in Deutschland 342 Schweine pro schweinehaltendem Betrieb gehalten, womit die heimische Landwirtschaft auf dem siebten Platz innerhalb des Rankings der EU-27 liege. Angeführt wird dieses laut DBV von Dänemark mit im Mittel 1 903 Schweinen je Betrieb, gefolgt von den Niederlanden mit 1 342, Belgien mit 895, Schweden mit 732, Großbritannien mit 412 und Frankreich mit 407 Tieren.
Auch bei den Rindern und Milchkühen würden pro Hof bei den europäischen Konkurrenten mehr Tiere gehalten als im Bundesgebiet, führte der DBV aus. So fänden sich die deutschen Bauern bei der durchschnittlichen Anzahl von Rindern je Betrieb auf dem achten Platz innerhalb der EU, bei den Milchkühen auf dem siebten.
Die dänischen, französischen, niederländischen, tschechischen und britischen Landwirte bringen es sowohl auf mehr Rinder als auch auf mehr Milchkühe pro Betrieb, als auf deutschen Höfen im Schnitt gehalten werden. Das kleine Luxemburg sei sogar Spitzenreiter mit durchschnittlich 130 Rindern je Betrieb, erklärte der Bauernverband. In Deutschland werden gemäß seinen Angaben im Mittel dagegen nur 75 Rinder pro Betrieb gehalten. Die deutschen Milchbauern hielten im Schnitt 40 Kühe, während die dänischen mit 101 Tieren die größten Milchviehbestände aufwiesen. In den USA bringe es ein Milchbauer auf durchschnittlich 133 Kühe.
Auch bei den Legehennen nimmt Deutschland laut DBV nur einen mittleren, nämlich den siebten Platz ein. Mit durchschnittlich 700 Legehennen liege man weit hinter den Niederlanden mit 25 209 Legehennen, den Finnen mit 3 252, den Belgiern mit 3 249, den Schweden mit 1 631, den Dänen mit 1 480 und den Briten mit 1 393 Legehennen zurück. Die Beispiele zeigten, dass die Tierhaltung in den deutschen Bauernhöfen nicht als "Massentierhaltung" bezeichnet werden könne, resümierte der DBV. Dies sei eher ein ideologischen Begriff als Realität. (AgE)
vgl.: Demonstration gegen "Massentierhaltung" (23.1.2011) Sonnleitners große Klarstellung gegenüber den Kritikern (20.1.2011)