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Großbetriebe stellen sich auf neuen Milchmarkt ein
Eine Reihe großer ostdeutscher Milchviehbetriebe stellt sich auf die Änderung der Rahmenbedingungen ein.
Eine Reihe großer ostdeutscher Milchviehbetriebe stellt sich auf die Änderung der Rahmenbedingungen ein. Wie in Bützow auf der Jahrestagung des Milcherzeugerverbandes (MEV), einer Interessenvertretung großer Milcherzeugerbetriebe in den neuen Bundesländern, deutlich wurde, betrifft dies sowohl künftige Vertragsverhandlungen mit den Molkereien als auch die betriebswirtschaftliche und technologische Ausrichtung der Unternehmen. Gerade Investitionen in Zukunftstechnologien der Milcherzeugung böten die Gewähr, am Markt zu bleiben, hieß es in Bützow.
Schwerpunktthema der Tagung war das Fruchtbarkeitsmanagement der Milchkühe. Nach Ansicht von Prof. Wilhelm Kanitz vom Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf stellen trotz aller Probleme in den Unternehmen hohe Milchleistungen und eine hohe Fruchtbarkeit der Kühe keine unüberwindbaren Gegensätze dar. Voraussetzungen seien allerdings ein noch höherer Ausbildungsstand der Mitarbeiter in den Unternehmen sowie Investitionen in den technologischen Fortschritt. In diesem Fall sieht der Wissenschaftler "unter tierphysiologischen Aspekten derzeit keine Leistungsgrenze in der Milcherzeugung". Der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Tietböhl, bekräftigte bei der Veranstaltung seine Forderung nach "Programmen zum Ausstieg für die Milcherzeuger, die aufhören wollen". Seiner Einschätzung nach wird das kommende Halbjahr darüber entscheiden, ob eine nennenswerte Zahl von Betrieben die Milchproduktion aufgeben wird.