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Grüne: „Agrarindustrieller Komplex für Extremwetter mitverantwortlich“

Die Landwirtschaft sollte sich aus Sicht der Grünen nicht nur als Leidtragende des Extremwetters sehen, sondern sie habe ja mit „ihrer Massentierhaltung und den Monokulturen“ zur Verschärfung der Klimakrise beigetragen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirtschaft sollte sich aus Sicht der Grünen nicht nur als Leidtragende des Extremwetters sehen, sondern sie habe ja mit „ihrer Massentierhaltung und den Monokulturen“ zur Verschärfung der Klimakrise beigetragen. Allein im Jahr 2016 wäre der Sektor laut Umweltbundesamt für 7,2 % der CO2-Äquivalente in Deutschland verantwortlich gewesen, erklären Lisa Badum, Grünen-Sprecherin für Klimaschutz und Friedrich Ostendorff, Sprecher der Grünen für Agrarpolitik, anlässlich des heute stattfindenden Dürregipfels.

 

„Der Deutsche Bauernverband wehrt sich traditionell mit aller ihm zur Verfügung stehenden Lobbymacht gegen jegliche Reform hin zu einer verantwortungsvollen, ökologischen Landwirtschaft, die Klimaschutz, Tierhaltung und Flächennutzung in Einklang bringt. Auch jetzt fordert er pauschal mehr Geld, statt einen Weg aus der Krise aufzuzeigen. Das wird die Landwirtschaft weder ökologischer noch krisenfester machen“, sind Badum und Ostendorff überzeugt.

 

Die Bauern benötigten zwar akute Hilfe, das sei richtig. Aber ein Weiter-so führt nach Ansicht der Politiker in die Sackgasse und sei nicht mehr zu verantworten. „Wir brauchen ein Umsteuern in der Landwirtschaft. Die Zukunft liegt in einer ökologischen, umweltfreundlichen Landwirtschaft mit gesunden Böden, robusten Pflanzen und einer artgerechten Tierhaltung“, so ihr Gegenvorschlag.

 

Von der Bundesregierung verlangen die Grünen, auf dem Gipfel nicht zur Symptombekämpfung die Dürreschäden zu bewerten, sondern einen wirksamen Klimaschutzplan vorzulegen, der Wege zu einer klimasensiblen Landwirtschaft aufzeigt und ein anderes Wirtschaften ermöglicht. Außerdem müsse sie sich bei den laufenden EU-Verhandlungen zur Agrarreform für ein Stopp der Bevorzugung des „agrarindustriellen Komplexes“ einsetzen.


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Greenpeace: Übergroße Tierbestände verkleinern


Ähnlich sieht es auch Martin Hofstetter von Greenpeace: „Statt eine Milliarde Euro zusätzliche Subventionen zu verpulvern, sollte das Geld helfen, Klimaemissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren und die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Entscheidende Maßnahmen sind, die übergroßen Tierbestände zu verkleinern und eine vielfältigere Fruchtfolge auf den Äckern. Mais und Grassilage gehört bei dieser Hitze nicht in die Biogasanlagen, sondern sollte den Milchviehhaltern zur Verfügung gestellt werden. Deren Tiere leiden unter der Dürre besonders und das Winterfutter wird knapp", so Hofstetter.

 

Er findet es nicht richtig, dass jetzt die Steuerzahler für die Kosten der Klimaüberhitzung aufkommen sollen. Stattdessen sollten sämtliche finanzielle Maßnahmen durch die Verursacher des Klimawandels anteilig gezahlt werden, also insbesondere durch die Energiekonzerne und die Automobilwirtschaft.“


Häusling schlägtSolidaritätszuschlag für Milch vor


Gegen pauschale Hilfe spricht sich unterdessen der Agrarsprecher der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling aus. "Man muss schon genauer hinschauen, welche Bauern in Existenznot gekommen sind, bevor man Milliarden ausschüttet. Es ist falsch, jetzt Geld über das Land zu streuen wie es der Bauernverband fordert, sondern gezielte Nothilfe ist nötig", sagte er.

 

Seiner Überzeugung nach schlägt der Klimawandel voll durch und die Landwirtschaft sei einer der Bereiche, die am stärksten Opfer des Klimawandels, aber auch Mitverursacher wäre. "In größter Existenznot sind aktuell vor allem die Milchviehbetriebe in den Grünlandregionen, weil da seit Wochen nichts mehr wächst. Mit den Folgen der ausbleibenden Grasernte werden diese Betriebe bis ins nächste Jahr hinein mit den Auswirkungen zu kämpfen haben werden. Die einfachste Methode wäre einen Solidaritätszuschlag für Milch zu erheben. Sonst haben wir in Kürze ein weiteres Höfesterben in der Milchviehwirtschaft und die Kühe in der Wurst", so Häusling.

 

Neben dieser akuten Nothilfe müsse über langfristige Strategien nachgedacht werden. Die Landwirtschaft kann seiner Meinung nach nicht so weitermachen wie bisher, sondern müsse zukünftig klimafreundlich wirtschaften.

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