Grünes Licht für Bayer Monsanto Fusion aus den USA
Das US-Justiz Department macht den Weg frei für die Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG. Dies meldet das Wall Street Journal (WSJ) in Washington. Nach der Ende März von der EU-Wettbewerbsbehörde unter Auflagen genehmigten Fusion, steht dem Mega Deal der beiden global player nichts mehr im Wege.
Lesezeit: 3 Minuten
Das US-Justiz Department macht den Weg frei für die Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG. Dies meldete das Wall Street Journal (WSJ) am späten Montagabend in Washington. Nach der Ende März von der EU-Wettbewerbsbehörde unter Auflagen genehmigten Fusion, steht dem Mega Deal der beiden global player im Saatgut- und Pflanzenschutzmittelgeschäft nichts mehr im Weg.
Der Bayer-Konzern zahlt für die Übernahme des US-Saatgutspezialisten und Glyphosat-Hersteller Monsanto nach eigenen Angaben 62,5 Milliarden Euro. Für einen Betrag von 5,9 Milliarden Euro trennt sich die Bayer AG von Feldsaaten bei Raps und Soja sowie der Pflanzenschutzlizenz Liberty zugunsten der rheinland-pfälzischen BASF AG. Für die Gemüsesaatgutsparte legt die BASF noch einmal rund 500 Millionen Euro drauf und bekommt auf Drängen der Brüsseler Wettbewerbshüter auch noch die lukrative IT-Platform für digitale Landwirtschaft zugesprochen.
In der ursprünglichen Kalkulation war Bayer im Fusionsvertrag von einer Abgabe des bisherigen Konzernumsatzes von 1,6 Milliarden Dollar ausgegangen. Die EU-Kommission knüpfte ihre Fusionsfreigabe letztlich jedoch an eine Abgabe von insgesamt 2,2 Milliarden Dollar Jahresumsatzvolumen. Das US Justice Department bewertete - trotz anfänglicher Vorbehalte - die von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erteilte Übernahmegenehmigung unter diesen besonderen Auflagen auch für den US-Markt für akzeptabel.
Die US-Wettbewerbshüter hatten zunächst gegen die Monsanto-Übernahme Bedenken angemeldet, weil der US-Saatgutmarkt fast vollständig auf Gentechnisch verändertem (GVO) Saatgut beruht und in Europa GVO-Saatgut weitgehend verboten ist. Wie dieser gravierende handels- und umweltpolitische Dissens aufgelöst werden soll, wird sich in der Zukunft erweisen. Vor allem aus diesem Grunde waren im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens durch die EU-Wettbewerbsbehörde europäische Umweltverbände gegen die Elefantenhochzeit Sturm gelaufen.
So hatte der WWF vor den Folgen des Bayer-Monsanto-Deals gewarnt. WWF-Geschäftsführungsmitglied Jörg-Andreas Krüger sprach im Vorfeld von einer besorgniserregenden Machtkonzentration: „Mit der Großfusion Bayer-Monsanto wird nach Dow und Dupont im März 2017 sowie die Übernahme von Syngenta durch Chem China im April 2017 die dritte Elefantenhochzeit innerhalb von zwölf Monaten genehmigt.“ Die Auflagen für den Bayer-Monsanto-Deal zugunsten der BASF AG änderten nichts am eigentlichen Problem. „Der Konzentrationsprozess der Chemiegiganten wird damit nicht gestoppt und Landwirte haben im Zweifel keine echten Wahlmöglichkeiten mehr“.
Die weltweit gegen die Fusion agierende Bürgerinitiative SumOfUs hatte in den letzten Wochen über 700.000 Unterschriften für eine Petition gegen den Zusammenschluss von Bayer und Monsanto gesammelt. In einer ersten Reaktion auf die WSJ-Meldung von Dienstagfrüh Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) zeigte sich Kampagnenleiterin Anne Isakowitsch entäuscht über die Entscheidung des US Justice Department: “Die getroffene Entscheidung zugunsten von Unternehmensinteressen ist eine große Enttäuschung für die US-Bürger und Menschen in der ganzen Welt.” Die Fusion stelle eine gefährliche Konsolidierung von Unternehmensmacht dar und stelle eine massive Bedrohung für die Lebensmittelsicherheit und die Existenz bäuerlicher Kleinbetriebe auf der ganzen Welt dar.
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Das US-Justiz Department macht den Weg frei für die Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG. Dies meldete das Wall Street Journal (WSJ) am späten Montagabend in Washington. Nach der Ende März von der EU-Wettbewerbsbehörde unter Auflagen genehmigten Fusion, steht dem Mega Deal der beiden global player im Saatgut- und Pflanzenschutzmittelgeschäft nichts mehr im Weg.
Der Bayer-Konzern zahlt für die Übernahme des US-Saatgutspezialisten und Glyphosat-Hersteller Monsanto nach eigenen Angaben 62,5 Milliarden Euro. Für einen Betrag von 5,9 Milliarden Euro trennt sich die Bayer AG von Feldsaaten bei Raps und Soja sowie der Pflanzenschutzlizenz Liberty zugunsten der rheinland-pfälzischen BASF AG. Für die Gemüsesaatgutsparte legt die BASF noch einmal rund 500 Millionen Euro drauf und bekommt auf Drängen der Brüsseler Wettbewerbshüter auch noch die lukrative IT-Platform für digitale Landwirtschaft zugesprochen.
In der ursprünglichen Kalkulation war Bayer im Fusionsvertrag von einer Abgabe des bisherigen Konzernumsatzes von 1,6 Milliarden Dollar ausgegangen. Die EU-Kommission knüpfte ihre Fusionsfreigabe letztlich jedoch an eine Abgabe von insgesamt 2,2 Milliarden Dollar Jahresumsatzvolumen. Das US Justice Department bewertete - trotz anfänglicher Vorbehalte - die von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erteilte Übernahmegenehmigung unter diesen besonderen Auflagen auch für den US-Markt für akzeptabel.
Die US-Wettbewerbshüter hatten zunächst gegen die Monsanto-Übernahme Bedenken angemeldet, weil der US-Saatgutmarkt fast vollständig auf Gentechnisch verändertem (GVO) Saatgut beruht und in Europa GVO-Saatgut weitgehend verboten ist. Wie dieser gravierende handels- und umweltpolitische Dissens aufgelöst werden soll, wird sich in der Zukunft erweisen. Vor allem aus diesem Grunde waren im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens durch die EU-Wettbewerbsbehörde europäische Umweltverbände gegen die Elefantenhochzeit Sturm gelaufen.
So hatte der WWF vor den Folgen des Bayer-Monsanto-Deals gewarnt. WWF-Geschäftsführungsmitglied Jörg-Andreas Krüger sprach im Vorfeld von einer besorgniserregenden Machtkonzentration: „Mit der Großfusion Bayer-Monsanto wird nach Dow und Dupont im März 2017 sowie die Übernahme von Syngenta durch Chem China im April 2017 die dritte Elefantenhochzeit innerhalb von zwölf Monaten genehmigt.“ Die Auflagen für den Bayer-Monsanto-Deal zugunsten der BASF AG änderten nichts am eigentlichen Problem. „Der Konzentrationsprozess der Chemiegiganten wird damit nicht gestoppt und Landwirte haben im Zweifel keine echten Wahlmöglichkeiten mehr“.
Die weltweit gegen die Fusion agierende Bürgerinitiative SumOfUs hatte in den letzten Wochen über 700.000 Unterschriften für eine Petition gegen den Zusammenschluss von Bayer und Monsanto gesammelt. In einer ersten Reaktion auf die WSJ-Meldung von Dienstagfrüh Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) zeigte sich Kampagnenleiterin Anne Isakowitsch entäuscht über die Entscheidung des US Justice Department: “Die getroffene Entscheidung zugunsten von Unternehmensinteressen ist eine große Enttäuschung für die US-Bürger und Menschen in der ganzen Welt.” Die Fusion stelle eine gefährliche Konsolidierung von Unternehmensmacht dar und stelle eine massive Bedrohung für die Lebensmittelsicherheit und die Existenz bäuerlicher Kleinbetriebe auf der ganzen Welt dar.