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Grünland

Grünland dringend kalken

Seit Jahren verharrt der Kalkabsatz auf einem sehr niedrigen Niveau. Darunter leidet die Kalkversorgung des Grünlandes.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit Jahren verharrt der Kalkabsatz auf einem sehr niedrigen Niveau. Darunter leidet die Kalkversorgung des Grünlandes, denn nur durch regelmäßige Kalkgaben kann das Ertragvermögen der Grasnarbe gesichert werden. Bei mangelhafter Kalkversorgung verschiebt sich die Bestandszusammensetzung in Richtung minderwertiger Arten, erklärt Günter Jacobs von der Landwirtschaftskammer NRW im Wochenblatt Westfalen-Lippe. Untersuchungen zeigten, dass rund doppelt soviel Kalk gebraucht würde, wie tatsächlich eingesetzt wird. "Das belegen auch die eingeschickten Bodenproben. Bei 41 % war der pH-Wert zu niedrig ist", weiß Jacobs. Hier sei eine Aufkalkung nötig.


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Extensive Flächen nicht vergessen


Je höher das Ertragspotenzial der Flächen nach Ansicht der Landwirte ist, desto besser ist die Kalkversorgung, so Jacobs weiter. Insbesondere wenn es sich um extensive Flächen handelt, sind bei über 60 % der Flächen pH-Werte in den Stufen A oder B zu finden. Offenbar wird der Verzicht auf die N-Düngung im Zuge von Extensivierungsmaßnahmen dahingehend missverstanden, dass dann auch nicht gekalkt werden muss. Dies ist jedoch fatal, denn wenn kein Stickstoff gedüngt wird, ist man auf die N-Bindung durch Weißklee angewiesen, der hohe Anforderungen an die Kalkversorgung stellt. Bei mangelhaftem Kalkzustand geht die N-Fixierungsleistung des Weißklees und damit auch das Ertragsvermögen zurück. Doch nicht nur der Weißklee, sondern auch die leistungsfähigen Gräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras bevorzugen relativ hohe pH-Werte. Sie werden verdrängt von leistungsschwachen Arten wie dem Kleinen Sauerampfer, Schwafschwingel oder Weichem Honiggras, die besser an niedrige pH-Werte angepasst sind. Durch die verringerte Nutzungselastizität verholzen sie schneller und werden für das Vieh uninteressant.


Basiswissen



Je höher der Tongehalt des Boden ist, desto wichtiger ist die Bedeutung des Kalkes für die Bodenstruktur. Deshalb steigt der anzustrebende pH-Wert mit steigendem Tongehalt vom Sand bis hin zum Ton an. Auf Grünland kommt der strukturstabilisierenden Kalkwirkung eine weniger große Bedeutung zu als auf dem Ackerland, weil hier die Aufgabe des Kalkes vom Humus übernommen wird. Deswegen sind auch die optimalen pH-Werte auf Grünland niedriger als auf Ackerland. Auch bei Grünlandnutzung nimmt der Ziel-pH-Wert mit steigendem Humusgehalt ab.


Die Empfehlung


Die Erhaltungskalkung muss umso höher ausfallen, je höher der Ziel-pH-Wert in Abhängigkeit vom Ton- und Humusgehalt des Bodens ist. Eine Bodenuntersuchung gibt Aufschluss: Liegt der tatsächliche pH-Wert über dem Zielwert, sollte weniger oder vorübergehend überhaupt nicht gekalkt werden. Im Falle einer Unterschreitung des Zielwertes hingegen sind mitunter kräftige Zuschläge zur Erhaltungskalkung erforderlich, um den pH-Wert anzuheben. Allerdings gibt es Maximalgrenzen, damit die pH-Wert-Anhebung nicht zu schnell verläuft, was z.B. neue Probleme bei den Spurenelementen hervorruft. Man sollte daher dem Bodenuntersuchungsauftrag noch einige Standortdaten wie Bodenart, Nutzungsintensität oder Niederschlagshöhe angeben, rät Jacobs. Damit erhalte man ohne Mehrkosten eine detaillierte Kalkempfehlung. Für die Grünlandkalkung einigen sich übrigens milde und nachhaltig wirkende kohlen- oder kieselsaure Kalke. Bei Magnesiummangel bietet sich auch ein kohlensaurer Magnesiumkalk an. Branntkalk eignet sich nach Angaben des Fachmanns wegen der Ätzwirkung weniger auf dem Grünland.

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