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„Gülleflut belastet die Nordsee“
Anlässlich des aktuellen Nährstoffberichtes des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums fordern BUND, NABU und Greenpeace gemeinsam von der Landesregierung ein effektives Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Nährstoffüberschüsse und einen Masterplan zur Beendigung der Gülleflut in der Weser-Ems Region.
Anlässlich der Herausgabe des aktuellen Nährstoffberichtes des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums am Mittwoch fordern BUND, NABU und Greenpeace gemeinsam von der Landesregierung ein effektives Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Nährstoffüberschüsse und einen Masterplan zur Beendigung der Gülleflut in der Weser-Ems Region.
Nach wie vor seien nur 2 % aller Fließgewässer in Niedersachsen in einem guten Zustand, so die Verbände. 98 % erfüllten diesen europäischen Qualitätsstandard nicht. Die Landwirtschaft sei dabei für die Nährstoffüberschüsse der Hauptverursacher.
„Die Nährstoffbelastung landet zum Teil in der Nordsee und schädigt die Küstengewässer und die empfindlichen Ökosysteme des Wattenmeeres. Zugleich ist auf 60 % der Landesflächen das Grundwasser mit Nitrat über den Grenzwerten belastet und gefährdet die Trinkwasserversorgung. Zudem werden in Niedersachsen jährlich 160.000 Tonnen umwelt- und gesundheitsschädlicher Ammoniak-Stickstoff aus der Tierhaltung in die Luft ausgestoßen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der aktuelle Bericht des Landes zeichnet laut BUND, NABU und Greenpeace eine drastische Situation, insbesondere im Weser-Ems Gebiet. Dort würden die viel zu hohen Tierbestände plus Biogasanlagen riesige Nährstoffüberschüsse produzieren, die weder vor Ort noch in der gesamten Region sinnvoll eingesetzt werden können.
Wie die Verbände unter Berufung auf den Nährstoffbericht 2016/2017 weiter kritisieren, gebe es nach wie vor einen Nährstoffüberschuss von ca. 70.000 Tonnen Stickstoff in Niedersachsen. Im Berichtszeitraum von Mitte 2016 bis Mitte 2017 hätten über drei Millionen Tonnen Gärreste, Gülle und Hühnertrockenkot allein aus der Region Weser-Ems abtransportiert werden müssen. Das entspreche mehr als 115.000 LKW Ladungen. Und mit der Umsetzung der neuen Düngeverordnung dürfte das Aufkommen noch um ca. 50 Prozent auf 165.000 LKWs steigen, wenn keine grundlegende Änderung vorgenommen wird, warnen die Umweltschützer.
Sie fordern, dass künftig in der Region nur noch so viele Tiere gehalöten werden dürften, wie die Fläche zulässt.