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Situationsbericht

Gut ein Drittel der Landwirte ist älter als 55 Jahre

36 % aller Erwerbstätigen in der Landwirtschaft ist älter als 55 Jahre. Die zahl der jungen Betriebsinhaber sinkt indes weiter. Die Hofnachfolge bleibt ein Problem. Alle Zahlen hier im Überblick.

Lesezeit: 5 Minuten

Von der Altersstruktur her sind die Erwerbstätigen in der Landwirtschaft im Vergleich zur übrigen Erwerbsbevölkerung deutlich älter. Während in der Landwirtschaft 36 % aller Erwerbstätigen älter als 55 Jahre sind, beträgt der entsprechende Anteil in der übrigen Erwerbsbevölkerung 23 %. Die Altersstruktur der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft deutet damit auf einen weiteren strukturellen Wandel hin, schreibt der DBV in seinem aktuellen Situationsbericht. Im europäischen Vergleich zählen die deutschen Landwirte allerdings zu den Jüngeren.

Anteil der jüngeren Betriebsinhaber hat deutlich abgenommen

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Im Zeitvergleich hat sich die Altersstruktur landwirtschaftlicher Betriebsinhaber deutlich verschlechtert. Waren 2010 32 % aller Betriebsinhaber noch jünger als 45 Jahre, so ist dieser Anteil bis 2016 auf 25 % zurückgegangen. Andererseits ist der Anteil älterer Betriebsinhaber (55 Jahre und älter) von 32 auf fast 40 % gestiegen.

Relativ stabile Zahlen im Ausbildungsberuf Landwirt/-in

Rund 32.500 junge Männer und Frauen erlernten zum Stand 31. Dezember 2018 einen „grünen“ Beruf. Das waren gut 1 % weniger als im Vorjahr. Nach wie vor ist der Beruf Gärtner/in mit knapp 13.000 Auszubildenden der mit Abstand bedeutendste unter den „grünen“ Berufen, gefolgt vom Beruf Landwirt/in mit 8.900 Personen. Das waren gegenüber Vorjahresfrist 4,0 % weniger.

Zu den mittlerweile 14 „grünen Berufen“ gehören neben dem Landwirt und dem Gärtner auch die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin, Winzer oder Tierwirt. Zu den relativ jungen grünen Berufen zählt die 2005 eingeführte Fachkraft Agrarservice.

Lehrlingszahlen sind in Deutschland leicht angestiegen

Anders als in der Agrarwirtschaft ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in der Gesamtwirtschaft in 2018 mit 1,331 Millionen gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (+ 0,5 %). Auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg an (+ 1,2 %). In den agrarwirtschaftlichen Berufen dagegen kamen mit 13.200 Abschlüssen im Jahresvergleich weniger neue Ausbildungsverträge zustande (- 1,6 %).

Nur 23 % der „grünen“ Azubis sind Frauen

Von den Auszubildenden im Agrarbereich waren 2018 insgesamt 7.389 Frauen (23 %). Ihr Anteil hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Die höchsten Frauenanteile gibt es in der ländlichen Hauswirtschaft, in den Laborantenberufen und im Beruf Pferdewirt/in. Beim Ausbildungsberuf Landwirt/in sind dagegen nur gut 16 % Frauen. Allerdings ist die Tendenz steigend.

Hoher Ausbildungsgrad

Nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2016 haben 65 % aller landwirtschaftlichen Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung. In größeren Betrieben haben fast alle Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung. Auch in Haupterwerbsbetrieben, Personengesellschaften und juristischen Personen ist der landwirtschaftliche Ausbildungsgrad mit 83 bis 85 % relativ hoch.

Studie – Wie steht es um die Hofnachfolge in Deutschland

Im Rahmen des Konjunkturbarometer Agrar hat die Landwirtschaftliche Rentenbank im Juni 2018 rund 800 von Familien geführte landwirtschaftliche Unternehmen zur Hofnachfolge befragen lassen. Auf die Frage „Wie oft wurde ihr Betrieb schon in der Familie an die nachfolgende Generation weitergegeben?“ gab fast die Hälfte der befragten Betriebsleiter an, mindestens bereits in der 4. Generation den Betrieb zu bewirtschaften.

Im Durchschnitt wurden die Betriebe an fünf Generationen weitergegeben. Etwa die Hälfte der befragten Betriebsleiter fühlte sich der Familie/der Tradition des Hofes mehr oder minder verpflichtet, den Hof zu übernehmen, im Süden Deutschlands mehr, im Norden und insbesondere im Osten Deutschlands weniger. Die andere Hälfte der Betriebe gab an, dieses Pflichtgefühl kaum oder gar nicht zu haben.

In vielen Fällen ist die Hofnachfolge gesichert

Unter den Landwirten, die älter als 50 Jahre sind und innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Hofübergabe planen, steht in drei von vier Fällen der Hofnachfolger bereits fest. In den Ackerbaubetrieben sowie im Osten Deutschlands ist der Hofnachfolger allerdings nur in zwei von drei Fällen bereits bekannt. Das heutige Alter des anstehenden Hofnachfolgers beträgt durchschnittlich 30 Jahre. Regionale Unterschiede oder Unterschiede nach Betriebsformen und Betriebsgrößen sind nur gering.

Hofnachfolger sind überwiegend gut ausgebildet

28 % der Hofnachfolger werden zum Zeitpunkt der Hofübergabe einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss aufweisen. Von weiteren 35 % wird der Meistertitel bzw. der Abschluss zum staatlichen geprüften Landwirt/Wirtschafter/Betriebswirt erwartet. 33 % der angehenden Hofnachfolger dürften zum Zeitpunkt der Hofübergabe als höchsten Abschluss zumindest eine abgeschlossene Lehre aufweisen.

Ein Drittel der Betriebe wird im Nebenerwerb weitergeführt

Unter den Landwirten, die älter als 50 Jahre sind und innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Hofübergabe planen, rechnen 60 % damit, dass ihr Betrieb künftig weiter im Haupterwerb fortgeführt wird. 32 % sehen ihren Betrieb künftig als Nebenerwerbsbetrieb. Bei den übrigen 8 % ist die Frage der künftigen Betriebsform noch offen.

Vergleichsweise niedrig ist der Anteil der weiter im Haupterwerb geführten Betriebe unter den Ackerbaubetrieben (45 %) und im Süden Deutschlands (53 %). Entsprechend höher fallen die Nebenerwerbsanteile mit 48 bzw. 38 % aus. Zu berücksichtigen ist, dass sich unter den befragten Betriebsleitern etwa 5 % Nebenerwerbslandwirte befinden.

Auch außerfamiliäre Hofübergabe möglich

Unter den Landwirten, die älter als 50 Jahre sind, aber noch keinen Hofnachfolger gefunden haben, kommt in 73 % der Fälle eine außerfamiliäre Hofübergabe in Frage. 27 % können sich dies nicht vorstellen.

Wenn kein Hofnachfolger gefunden wird, dann soll der Betrieb fast ausschließlich verpachtet werden (91 % Nennungen). Als Hauptgrund für den (noch) fehlenden Hofnachfolger wird angegeben, dass die Kinder andere Interessen bzw. berufliche Möglichkeiten haben (59 %).

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