Der Vorstandssprecher der KWS Saat AG, Philip von dem Bussche, sieht den Anbau von gentechnisch veränderten Zuckerrüben in den Vereinigten Staaten trotz eines kritischen Gerichtsurteils zu der Hackfrucht gesichert. "Der Anbau wird weitergehen", erklärte von dem Bussche kürzlich beim InnoPlanta Forum in Üplingen in der Magdeburger Börde.
Keineswegs sei der Anbau gestoppt, sondern vielmehr eine erneute Umweltprüfung durch das Landwirtschaftsministerium in Washington angeordnet worden, betonte von dem Bussche zu einem Ende August in San Francisco ergangenen Urteil. Nach seiner Darstellung ist die gentechnisch veränderte Zuckerrübe, die seit 2007 in den USA vermarktet wird, von den Ackerbauern mit beispiellosem Tempo eingeführt worden und hat bereits eine Marktdurchdringung von 96 % erreicht. Die Rübe ist von Monsanto mit der auch von Mais und Soja bekannten Herbizidtoleranz ausgestattet worden. Den Einbau des Gens, wodurch die Rüben gegen den Wirkstoff Glyphosat resistent werden, hatte KWS übernommen. Weil der Einsatz des Gens schon vor der Verwendung in Zuckerrüben im US-Ackerbau weit verbreitet war, kam das Urteil aus San Francisco, das landesweit gilt, für die Landwirte überraschend. Gemäß dem Richterspruch dürfen die Rüben, die derzeit noch im Boden sind, wie gewohnt geerntet und verarbeitet werden. Zur nächsten Aussaat werden aber verschärfte Umweltvorschriften gelten.