Für eine Versachlichung der Diskussion um den Wolf hat sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Hauptalmbegehung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern in Unterwössen (Landkreis Traunstein) stark gemacht.
Diskussion muss sachlich bleiben
„Der Rückkehr und Ausbreitung des Wolfs muss mit einer sachlichen und emotionsfreien Diskussion begegnet werden – fernab jeglicher Wolfsromantik, aber auch jeder Rotkäppchen-Hysterie“, sagte die Ministerin auf der Alm Agersgschwend. Wo Herdenschutz unzumutbar sei, werde man Weideschutzgebiete ausweisen. „Verursachen Wölfe hier Schäden, müssen sie rasch entnommen werden“, forderte die Ministerin. Nur so könne ein Wolfsmanagement gelingen.
Zwar gebe es für jedes tote Weidetier eine Entschädigung, aber für die Familienbetriebe, die ihr Herzblut in die Haltung ihrer Rinder und Schafe stecken, seien die Wolfsrissen emotional belastend, so Kaniber. Das lasse sich mit Geld nicht ausgleichen.
Unterstützung für die Almwirtschaft
Die Ministerin verwies auch auf die große Bedeutung der Berglandwirtschaft für den Freistaat. Von ihr profitierten nicht nur die Menschen in der Region, sondern auch der für Bayern so wichtige Tourismus. Der Freistaat stehe der Almwirtschaft mit seinen umfangreichen Förderprogrammen, wie zum Beispiel der Herdenschutzförderung zur Seite. In diesem Jahr verbringen rund 53.000 Rinder den Sommer auf den insgesamt rund 1.400 bayerischen Almen und Alpen. Dazu kommen rund 800 Pferde, 500 Schweine sowie 4.000 Schafe und Ziegen. Die so gepflegte Weidefläche beträgt insgesamt rund 38.200 ha.