Das Europaparlament hat dem bisher umfangreichsten EU-Haushalt seinen Segen erteilt. Nach der in der vorvergangenen Woche erzielten politischen Einigung zwischen Kommission, Rat und den Europaabgeordneten stimmte das Plenum der EU-Volksvertreter dem Gesamtbudget 2022 von 170,6 Mrd. € sowie dem Wiederaufbaufonds in Höhe von 143,5 Mrd. € zu. Zuvor hatte bereits der Rat das Finanzpaket gebilligt.
Auf die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) entfallen 53,1 Mrd. €; das die GAP einschließende Haushaltskapitel „Natürliche Ressourcen“ umfasst insgesamt 56,4 Mrd. €. Im Rahmen der Agrarpolitik stehen 2022 wiederum 40,4 Mrd. € für die landwirtschaftlichen Direktzahlungen und Agrarmarktausgaben bereit. Für die ländliche Entwicklung - also die Zweite Säule - sind der Haushaltseinigung zufolge rund 13 Mrd. € eingeplant.
Der Agraretat 2022 ist der letzte, der noch nach den Regeln der bisherigen GAP gefahren wird. Ab 2023 tritt die noch zu ratifizierende neue EU-Agrarpolitik in Kraft. Darüber hinaus werden Mittel aus dem Wiederaufbaufonds, der zur Behebung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auferlegt worden ist, unter anderem das Budget für das Umwelt- und Klimaprogramm LIFE um zusätzliche 47,5 Mio. € erhöhen.