Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Ordnungsrecht

Hennies: Staat will beim Wasserschutz der bessere Landwirt sein

Die Ausweisung von Roten Gebieten in Niedersachsen könnte 2023 eine Verschiebung hin zu Grünland und in die Ackerbauregion haben. Dies betreffe u.a. 100er Boden mit einer Tonschicht von etwa 100 m.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Ordnungsrecht als Grundlage des Wasserschutzes sollte zugunsten fachlicher Erkenntnisse der Wasserschutzbehörden „zurückgedreht“ werden. Dafür hat sich der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Dr. Holger Hennies, stark gemacht.

„Der Staat will der bessere Landwirt sein“, kritisierte Hennies. Letztlich leide der Wasserschutz aber darunter. Die bislang größten Erfolge seien in Niedersachsen dort erzielt worden, wo seit 30 Jahren Wasserschutzberatung betrieben werde. Beratung allein reiche aber nicht aus; gleichzeitig sei eine finanzielle Unterstützung erforderlich.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Mit Blick auf die Ausweisung von Roten Gebieten in Niedersachsen befürchtet Hennies für 2023 eine Verschiebung hin zu Grünland und in die Ackerbauregion. Dies betreffe unter anderem 100er Boden mit einer Tonschicht von etwa 100 m. Dies sei „Irrsinn“, denn dort sei das Grundwasser nicht gefährdet. Außerdem seien die Austräge unter Grünland minimal, stellte der Landvolkpräsident klar.

N-Flächenbilanz wohl weiter rückläufig

Laut Hennies wurde bereits im vergangenen Wirtschaftsjahr im Landesdurchschnitt nur knapp bedarfsgerecht gedüngt. Eine zu geringe Düngung könne aber den Boden schädigen, warnte er. Unterdessen habe sich in Niedersachsen die N-Flächenbilanz in den vergangenen Jahren deutlich verringert, nach Daten der Landwirtschaftskammer für 2021 auf 28 kg N/ha.

Dazu habe auch eine verbesserte Effizienz in der Tierhaltung beigetragen. Im laufenden Jahr könnte die Bilanz nach Einschätzung des Landvolkpräsidenten sogar auf 10 kg bis 20 kg N/ha sinken, und zwar als Folge einer kräftigen Abstockung des Schweinebestandes und der drastischen Verteuerung von Stickstoffdünger.

Wie Hennies weiter ausführte, hat Deutschland zwar die Ziele der Nordseekonvention hinsichtlich der Senkung des Stickstoffeintrags unter dem Strich bereits 2019 erreicht. Allerdings gebe es noch Handlungsbedarf in Teilen von Niedersachsen, vor allem an der Ems und der Hunte sowie im Süden des Bundeslandes. Hier regte er an, regionale „runde Tische“ wiederzubeleben.

Zeichen der Zeit erkannt

Der Leiter der Düngebehörde bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Reno Furmanek, hob hervor, dass das Bundesland beim Wasserschutz durch EU-Vorgaben dominiert werde. Der Grenzwert von 50 mg Nitrat im Trinkwasser gelte EU-weit und sei „unrealistisch gesetzt für alle“. Dieser Zielwert müsse „diskutiert“ werden, denn selbst bei bester Beratung und Ausstattung ließe er sich nicht „absichern“.

Furmanek zufolge führt die Kammer landesweit Versuche durch, damit dünge- und wasserrechtliche Maßnahmen weiterentwickelt werden könnten. Dabei spielten Kooperationslandwirte im Akteursverbund für den Wasserschutz eine wichtige Rolle und fungierten auch als Multiplikatoren für neue Erkenntnisse. Ihr Betriebsmanagement gehe über die gute fachliche Praxis hinaus, wofür sie Ausgleichzahlungen erhielten. Die Landwirte hätten die Zeichen der Zeit erkannt, so der Kammerexperte.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.