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Hilfeschrei: Guter Kommentar zum Bauernprotest im Bonner General-Anzeiger

Helge Matthiesen, Chefredakteur vom Bonner General-Anzeiger, erklärt in einem lesenswerten Kommentar zu den Bauernprotesten, dass da keine Spinner auf der Straße gewesen seien. Er sieht eine Wende...

Lesezeit: 3 Minuten

Der Chefredakteur des General-Anzeigers aus Bonn, Helge Matthiesen, hat am 22. Oktober einen guten Kommentar verfasst. Hier ist er im Originalwortlaut:

"Die große Demonstration der Landwirte aus der Region macht nachdenklich, denn hier artikuliert sich eine ganz neue Stimme, die für die Landwirtschaft spricht. Es waren viele junge Menschen auf der Straße. Sie leben auf dem Land und verdienen ihr Geld mit Landwirtschaft. Handfeste Menschen mit einer soliden fachlichen Ausbildung und Verantwortung für einen Familienbesitz.

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Wenn solche Menschen sich zu Tausenden mobilisieren lassen und immer wieder die Forderung erheben, man möge ihnen doch einfach mal zuhören, dann muss das die Politik alarmieren. Hier sind keine Spinner unterwegs oder Menschen mit durchschaubaren wirtschaftlichen Interessen. Hier koppelt sich gerade der ländliche Raum von den Parteien – allen voran der CDU – ab. Hier öffnet sich eine tiefe Kluft zwischen einem städtischen Publikum, das sich daran gewöhnt hat, Bauern mit Tierquälerei, Gülleproblemen und Lebensmittelskandalen gleichzusetzen. Laute NGOs, ideologisierte Tierschützer oder weltanschaulich verbohrte Veganer geben den Ton an und haben eine sehr starke mediale Unterstützung. Die Menschen auf dem Land fühlen sich an den Rand gedrängt.

Das ist eine Gefahr für die Gesellschaft. Denn ganz gleich wie kritisch man die moderne Landwirtschaft sieht: Wenn auf dem Land der Nachwuchs auf den Höfen fehlt, gehen auch westdeutsche Regionen den Weg vieler ostdeutscher Landstriche. Sie werden veröden und zum schwer bewohnbaren Standort von Windenergieanlagen verkommen. Will die CDU-geführte Bundesregierung das? Oder wäre es nicht klüger, miteinander ins Gespräch zu kommen und nach einer Zukunft für die Landwirte und den ländlichen Raum zu suchen? Die Menschen dort wollen sich nicht von städtischen Interessen und Debatten dominieren lassen. Die Partei, die diese Forderung aufnimmt, gibt es schon. Es ist die AfD.

Auf dem Land ist sicherlich nicht alles gut. Die Lobbyverbände der Landwirte haben viel zu lange auf traditionelle Politik gesetzt. Die neue Bewegung markiert eine Wende. Ihr Protest wirkt fast wie ein Hilfeschrei, das Land und die Landwirtschaft nicht zu vergessen. Das Gesprächsangebot gilt es anzunehmen. Das sollten auch Tierfreunde, Umweltverbände und Naturschützer tun. Alle müssen raus aus ihren ideologischen Schützengräben. Ohne die Bauern hat das Land keine Zukunft."

Hinweis der Redaktion: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.

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