Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Hitzschlag: Erntehelfer beim Heustapeln gestorben

Am Freitag begann vor dem Amtsgericht Freiburg der Prozess gegen einen 48-jährigen Landwirt wegen fahrlässiger Tötung, weil im Sommer 2014 auf seinem Betrieb ein rumänischer Erntehelfer an einem Hitzschlag gestorben war. Er musste bei Hitze und unter direkter Sonneneinstrahlung ohne Getränke Heubunde stapeln.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Freitag begann vor dem Amtsgericht Freiburg der Prozess gegen einen 48-jährigen Landwirt wegen fahrlässiger Tötung, weil im Sommer 2014 auf seinem Betrieb ein rumänischer Erntehelfer an einem Hitzschlag gestorben war.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Laut Anklage soll der Landwirt stundenlang bei Hitze und unter direkter Sonneneinstrahlung auf einer Wiese bei Freiburg zur Arbeit gezwungen haben. Gemeinsam mit einem weiteren Helfer habe der 32 Jahre alte Mann 800 bis 900 jeweils 20 Kilo schwere Heuballen im Akkord auf einem Anhänger stapeln müssen. Der Landwirt saß auf dem Traktor. Der Erntehelfer, der zuvor laut Staatsanwalt über gesundheitliche Probleme geklagt hatte, erlitt einen Hitzschlag und starb.


Der Landwirt habe dem Mann keine Pausen erlaubt und nichts zu trinken bereitgestellt, sagte der Staatsanwalt. An dem Tag seien im Schatten 31 Grad gemessen worden, es habe Windstille geherrscht. Der Landwirt habe die zwei Helfer zur schnellen Arbeit angetrieben. Die beiden arbeiteten den Angaben zufolge zehn Stunden am Tag für sechs Euro Stundenlohn. Es war der zweite Arbeitstag des 32-Jährigen.


Verstorbene war offenbar krank


Die Badische Zeitung berichtete zu dem Fall, dass Todesursache multiples Organversagen und eine Sepsis gewesen seien. Sowohl der Landwirt als auch der Vater des Verstorbenen hätten vor Gericht angegeben, dass der Rumäne freiwillig in der Hitze gearbeitet habe und ausreichend Wasser zur Verfügung hatte.


Erst im Nachhinein soll es Hinweise darauf gegeben haben, dass der verstorbene Erntehelfer bereits zuvor gesundheitlich angeschlagen war. Am Ort des Arbeitseinsatzes entdeckte die Mutter des Angeklagten später Spuren von Durchfall und Erbrochenem. Eine mögliche Erkrankung habe der Verstorbene, der erst Tage zuvor angereist war, vor der Familie des Landwirts aber geheim gehalten.


Wie der Bauer erklärte, habe er zu den Erntehelfern stets ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt. "Ich fühle mich richtig verarscht", sagte er mit Blick auf die Anschuldigungen. Bei der Heuernte habe es ausreichend Pausen gegeben, auch hätten die Helfer zu keinem Zeitpunkt längere Pausen verlangt.

 

Die beiden Helfer aus Rumänien seien stets darauf aus gewesen, länger zu arbeiten, um mehr Geld verdienen zu können. "Es gab null Zeitdruck", sagte er. Weder der Wetterbericht noch der Abnehmer der Heuballen habe Anlass zur Eile gegeben. Wasser sei jederzeit verfügbar gewesen. Den Verstorbenen beschrieb er als "schmächtig, aber zäh". Er sei schwere Arbeit gewohnt gewesen und habe auch kurz vor seinem Zusammenbruch "geschuftet wie ein Ackergaul" – mehr, als er von ihm verlangt habe.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.