Die Tierhaltung und Fleischerzeugung im Biolandbau ist nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Ulrike Höfken in der Lage, die von vielen Verbrauchern gewünschten hohen Anforderungen an das Tierwohl zu erfüllen.
„Der ökologische Landbau ist die einzige Form der Landwirtschaft, die tierschutzgerechte Haltungen verbindlich gesetzlich garantiert - auch europaweit“, hob die Ministerin bei einem Besuch des Schlachthofes Herbert Bayer KG in Niederwallmenach hervor.
Der zweitgrößte Schlachtbetrieb des Bundeslandes mit 200 Mitarbeitern und angegliederten Fleischerfachgeschäften ist für die Verarbeitung von Bioprodukten zertifiziert und arbeitet unter anderem mit der ökologischen Erzeugergemeinschaft „Bio Rind und Fleisch GmbH RLP“ zusammen.
Der Familienbetrieb lege großen Wert auf die Stärkung regionaler Zusammenhänge, auf die Information der Verbraucher, auf die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sowie auf die tierschonende Behandlung aller Tiere, lobte die Ministerin. Schlachtstätten wie die der Firma Bayer seien wichtig für die bäuerlichen Schweinehalter und Landwirte in der Region.
Höfken wies darauf hin, dass die Landesregierung den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Rheinland-Pfalz von derzeit 10 % auf 20 % steigern wolle. „Mit dem Öko-Aktionsplan haben wir nun die Grundlage geschaffen, gemeinsam mit allen Akteuren dieses Ziel auch zu erreichen“, betonte die Ministerin. Dabei solle nicht nur die Wertschätzung der ökologisch produzierten Lebensmittel, sondern auch die Arbeit der Menschen in der Verarbeitung vor Ort gestärkt werden.
Dazu gehöre, den Ausbau von Lieferbeziehungen zu unterstützen und dabei zu helfen, Wertschöpfungsketten zu schließen oder zu intensivieren. „Für die ökologische Produktion, Verarbeitung und den regionalen Handel ist daher ein Betrieb wie der Schlachthof Bayer von großer Bedeutung“, erklärte Höfken.
Laut Ministerium wächst die Bioanbaufläche in Rheinland-Pfalz jährlich um 6 000 ha und ist seit 2010 um 83 % auf 69 000 ha im vergangenen Jahr gestiegen. Jeder neunte Betrieb im Land werde mittlerweile ökologisch bewirtschaftet.