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Situationsbericht 2021/22

Hofnachfolge bei vielen Familienbetrieben offen

Nur 33 % der Betriebsinhaber von Nebenerwerbsbetrieben hatten einen Nachfolger, bei den Haupterwerbsbetrieben waren es 41 %. Hier aktuelle Aussagen aus der Landwirtschaftszählung 2020.

Lesezeit: 3 Minuten

Ist die Hofnachfolge gesichert? Das wurden bei der Landwirtschaftszählung 2020 explizit Inhaber landwirtschaftlicher Einzelunternehmen gefragt, die mindestens 55 Jahre alt waren; 2020 war das bei etwa 110.000 Betrieben der Fall. Andere Unternehmensformen, beispielsweise GbR, die Familien für den Übergabeprozess gründen, sind dabei nicht berücksichtigt. Der aktuelle Situationsbericht des DBV greift das Thema auf.

Bei gut 40.200 Betrieben, rund 37 % der Einzelunternehmen, war die Hofnachfolge gesichert. Mit etwa 36 % lag der Anteil bei der Erhebung im Jahr 2010 ähnlich hoch. Allerdings waren damals nur 31 % der Betriebsinhaber von Einzelunternehmen 55 Jahre und älter, 2020 sind es 48 %.

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Der Anteil der Betriebe, in denen die Nachfolge geregelt ist, variiert in den Bundesländern: In Rheinland-Pfalz und im Saarland ist es etwa ein Viertel, in Bayern und Nordrhein-Westfalen sind es über 40 %. Dabei stellen Männer die große Mehrheit der künftigen Hofnachfolger dar. Etwa 18 % der Betriebe werden Frauen übernehmen: Der Frauenanteil bei der Hofnachfolge ist damit seit der Landwirtschaftszählung 2010 um vier Prozentpunkte gestiegen.

Von vielen Faktoren abhängig

Die Hofnachfolge ist in Haupterwerbsbetrieben deutlich häufiger gesichert als in Nebenerwerbsbetrieben, so der DBV weiter. Nur 33 % der Betriebsinhaber von Nebenerwerbsbetrieben im Alter ab 55 Jahren hatten 2020 Nachfolger, bei den Haupterwerbsbetrieben waren es 41 %.

Im Vergleich zur Landwirtschaftszählung 2010 haben sich die Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben verringert. Damals war die Hofnachfolgefrage in den Nebenerwerbsbetrieben nur zu 29 % geklärt, bei den Haupterwerbsbetrieben aber zu 43 %.

Die Nachfolge hängt auch von den Standortverhältnissen, der Marktnähe und der Betriebsgröße ab. So ist die Hofnachfolge offenbar eher bei größeren Betrieben geregelt. 59 % der Betriebsinhaber von Einzelunternehmen mit 100 ha und mehr gehen von einer gesicherten Hofnachfolge aus. Die durchschnittliche Größe der Höfe mit gesicherter Nachfolge liegt bei 57 ha, die derjenigen mit ungesicherter Nachfolge bei 33 ha.

Auch die betriebliche Ausrichtung spielt eine Rolle

Unterschiede weisen die Zahlen auch im Hinblick auf die betriebswirtschaftliche Ausrichtung auf: Weniger als ein Viertel der Betriebsinhaber von Dauerkultur- und Gartenbaubetrieben im Alter von mindestens 55 Jahren gibt eine gesicherte Hofnachfolge an.

Unterdurchschnittlich ist dieser Anteil mit 35 % auch in den Ackerbaubetrieben. Die Futterbaubetriebe liegen mit etwa 38 % geringfügig über dem Durchschnitt.

Mit 53 % überdurchschnittlich oft ist die Frage der Hofnachfolge dagegen in den Veredlungsbetrieben geklärt. Allerdings ist diese Zahl etwas zu relativieren: Der Befragungszeitpunkt lag vor der Corona-Pandemie und es gab damals aus Sicht der Erzeuger ein wesentlich positiveres Marktumfeld als in der Zeit danach.

Wer nachfolgt

In den Einzelunternehmen, deren über 55-jährige Betriebsinhaber die Hofnachfolge bereits gesichert haben, waren zum Zeitpunkt der Befragung 26 % der Nachfolger jünger als 25 Jahre. 52 % entfallen auf die Altersgruppe von 25 bis 35 Jahre; 22 % sind 35 Jahre und älter. Im Vergleich zu 2010 sind die designierten Hofnachfolger damit älter geworden: Bei der damaligen Landwirtschaftszählung waren noch 29 % jünger als 25 Jahre und nur 18 % 35 Jahre und älter.

Bindung an den Hof

Im Rahmen des Konjunkturbarometer Agrar hat die Landwirtschaftliche Rentenbank im Jahr 2018 rund 800 von Familien geführte landwirtschaftliche Unternehmen zur Hofnachfolge befragen lassen. Auf die Frage „Wie oft wurde Ihr Betrieb schon in der Familie an die nachfolgende Generation weitergegeben?“ gab fast die Hälfte der befragten Betriebsleiter an, ihn mindestens in der vierten Generation zu bewirtschaften.

Im Durchschnitt wurden die Betriebe an fünf Generationen weitergegeben. Etwa die Hälfte der Befragten fühlte sich der Familie oder der Tradition des Hofes wegen verpflichtet, den Betrieb zu übernehmen – im Süden Deutschlands mehr, im Norden und insbesondere im Osten Deutschlands weniger. Die andere Hälfte gab an, dieses Pflichtgefühl kaum oder gar nicht zu haben.

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