Der scheidende EU-Agrarkommissar Phil Hogan geht aktuell von einer einjährigen Verzögerung hinsichtlich der geplanten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus. Demnach ist mit einem Inkrafttreten der neuen Regelungen frühestens im Jahr 2022 zu rechnen.
Wie der designierte zukünftige EU-Handelskommissar beim informellen Agrarrat in Helsinki erklärte, wird bereits an den entsprechenden Übergangsregelungen gearbeitet. Bereits seit einer Weile führe die Generaldirektion Landwirtschaft der EU-Kommission (DG AGRI) dazu Gespräche mit der Generaldirektion für Haushalt (DG BUDG). Wann die Pläne genau vorgestellt werden sollen, sagte der Agrarkommissar aber nicht.
Brüsseler Kreisen zufolge ist die entsprechende Vorlage für November vorgesehen. Einige Kreise gehen allerdings von einem späteren Zeitpunkt aus. Sollte dann - wie vorgesehen - die neue Europäische Kommission unter ihrer gewählten Präsidentin Dr. Ursula von der Leyen im Amt sein, würde der Pole Janusz Wojciechowski die betreffenden Pläne vorstellen.
Auf Nachfragen von Pressevertretern, wann mit konkreten Entscheidungen zur GAP-Reform zu rechnen sei, gaben sich sowohl Hogan als auch der amtierende Agrarratspräsident, Finnlands Landwirtschaftsminister Jari Leppä, zurückhaltend. Beide äußerten aber die Hoffnung, dass sich der Agrarrat bis Ende des Jahres zumindest auf eine partielle Ausrichtung zur GAP-Reform einigen wird. Gleiches gelte im Hinblick auf die Regierungschefs für eine Verständigung über den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR).