In Niedersachsen hat die ökologisch bewirtschaftete Fläche 2016 um 20 Prozent zugenommen. Das Wachstum bewegt sich jedoch auf niedrigem Niveau. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche beträgt in Niedersachen gut 3 Prozent.
Der Ökolandbau in Niedersachsen ist 2016 so stark gewachsen wie seit langem nicht mehr. "Wir hatten 2016 rund 20 Prozent Wachstum bei der Fläche auf nun etwa 87.200 Hektar", sagte Landesagrarminister Christian Meyer (Grüne) im Interview der taz. Das seien 141 neue Betriebe. 50 der neuen Betriebe seien Milchviehbetriebe. Laut Meyer ist der Bio-Landbau damit nirgendwo in Deutschland so stark gewachsen wie in Niedersachsen.
„Jetzt sind weit mehr als 3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche öko. Ein Prozentpunkt mehr als 2015", sagte Meyer in dem Interview weiter. Er sprach von einem "richtigen kleinen Bioboom in Niedersachsen vor allem bei Milch, Eiern und Äpfeln". Als Gründe für das Wachstum gab Meyer an, dass sein Ministerium die Förderung und die Beratung für umstiegswilllige Landwirte verbessert habe. "Niedersachsen zahlte unter der CDU-Landesregierung die geringsten Öko-Prämien aller Bundesländer. Jetzt gehören wir zu den Spitzenreitern", so Meyer weiter. Wichtig sei auch, dass Unternehmen wie Molkereien Bio-Rohware nachfragten. In der Milchproduktion könnten die Landwirte im Land ihre Biomilch demnächst erstmals auch an eine Molkerei in Niedersachsen liefern, so Meyer weiter.
Als Hemmnis für die mehr Umsteller zur ökologischen Landwirtschaft nannte Meyer in dem Interview den Streit um die Erneuerung der EU-Ökoverordnung. Bundesminister Christian Schmidt warf er vor, dass dieser die Totalrevision der EU-Öko-Verordnung nicht gestoppt und für einen neuen Anlauf einer Erneuerung gesorgt habe. Im derzeit von Malta vorgelegten sieht Meyer Rückschritte beim Tierschutz. So soll das Schnabelkürzen bei Biotieren wieder zugelassen werden auch von Obergrenzen für die Tierzahlen pro Betrieb sei nicht die Rede, sagte Meyer.