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Ernährungssicherung geht nicht ohne weitere Intensivierung der Landwirtschaft

Einen öffentlichen Diskurs über moderne Landwirtschaftsmethoden mahnt der Vorsitzende des Bioökonomierats, Prof. Joachim von Braun, an. Es gehe darum, der Skepsis gegenüber einer landwirtschaftlichen Intensivierung mit Information und Aufklärung zu begegnen, so der Agrarökonom.

Lesezeit: 3 Minuten

Einen öffentlichen Diskurs über moderne Landwirtschaftsmethoden mahnt der Vorsitzende des Bioökonomierats, Prof. Joachim von Braun, an. Es gehe darum, der Skepsis gegenüber einer landwirtschaftlichen Intensivierung mit Information und Aufklärung zu begegnen, so der Agrarökonom im Interview mit dem Pressedienst AgE.


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Die Debatte unter Einschluss der Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft müsse „wissenschaftlich fundiert, offen und ehrlich“ geführt, Chancen und Risiken müssten ausgewogen dargestellt werden. Pauschalforderungen seien hingegen nicht hilfreich. Für von Braun steht außer Frage, „innovative Landwirtschaftsmethoden sind nachhaltig und dienen dem Erhalt der Natur“. Das müsse immer wieder im Detail erklärt werden.


Mit Nachdruck spricht sich der Wissenschaftler für eine Intensivierung der Agrarforschung aus. Nicht gerechtfertigt ist seiner Auffassung nach eine grundsätzliche Kritik am Agrarhandel: „Der internationale Handel mit Agrarprodukten ist essentiell für die effiziente Verteilung und Nutzung knapper Lebensmittel und Rohstoffe.“ Mit Hilfe der internationalen Arbeitsteilung könne dort produziert werden, „wo es ökologisch und ökonomisch am sinnvollsten ist.“ Dies diene der Ernährungssicherung.


Der Großteil der armen Weltbevölkerung wohne in ländlichen Gebieten. Durch die Vermarktung von Agrarprodukten könnten diese Menschen ihren Lebensunterhalt besser bestreiten. Von Braun: „Ein regelbasierter freier Agrarhandel ist wichtig für alle.“ Skeptisch beurteilt der Wissenschaftler die zunehmende Tendenz zu bilateralen Handelsabkommen, da bei diesen Entwicklungsländer meist außen vor blieben.


Nachhaltige Ernährungssicherung immer schwieriger


Von Braun zufolge bestimmen in Deutschland zwei divergierende Zielvorstellungen zur Landwirtschaft die Diskussion. Auf der einen Seite stünden die Befürworter einer marktausgerichteten Hochleistungslandwirtschaft, auf der anderen Seite die Vertreter einer traditionsausgerichteten, bäuerlichen, weniger intensiven Wirtschaftsweise. In einer ökologischen Gesamtbetrachtung könne eine intensive Wirtschaftsweise durchaus Vorteile haben, weil an anderen Standorten extensiv gewirtschaftet werden müsse, sagt der Agrarökonom.


In diese Debatte um ein gesellschaftlich akzeptiertes Leitbild flössen komplexe Sachverhalte ein, unter anderem auch indirekte Landnutzungseffekte. Von Braun macht deutlich, dass die unerlässlichen Ertragssteigerungen weitestgehend auf vorhandenem Boden erreicht werden müssten. Dafür könne auf eine wachsende Zahl vielversprechender Züchtungsverfahren zurückgegriffen werden. Die jüngsten Entschlüsselungen des Weizen- und Rapsgenoms zeigten, wie Erkenntnisse der Lebenswissenschaften Züchtungsprozesse beschleunigen könnten.


Hinzu kämen Verfahren der Präzisionslandwirtschaft, etwa die Entwicklungen computergestützter Anbau-, Bewässerungs- oder Düngungsverfahren. „Nachhaltige Ernährungssicherung wird immer schwieriger und muss deshalb immer forschungsintensiver werden“, so von Braun.

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