In den letzten dreißig Jahren haben in Rheinland-Pfalz drei von vier Betrieben ihre Tore für immer geschlossen. Der andauernde gnadenlose Strukturwandel bestätigt, dass sich die wirtschaftliche Situation in den landwirtschaftlichen, weinbaulichen und Sonderkulturbetrieben nicht nachhaltig verbessert habe. Das schrieb Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes (BWV) in einem Brief an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Laut Horper könne die Politik nicht länger wegsehen, zumal auch die vielfältigen öffentlichen Angriffe von Nichtregierungsorganisationen gegen die Landwirtschaft den bäuerlichen Familien schaden würden. Die gesellschaftliche Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit habe unter der reißerischen und häufig einseitigen medialen Berichterstattung gelitten. Es sei nicht damit getan, dass die politischen Vertreter sowohl in den Parlamenten als auch auf Versammlungen Verständnis für die Bauern zeigten und gleichzeitig die (ordnungs-) rechtlichen Daumenschrauben anziehen würden. Um Lebensmittel zu erzeugen müssten Pflanzen ernährt und Pflanzenkrankheiten bekämpft werden.
Horper: „Tausende von Bauern haben mit ihren friedlichen Aktionen deutlich gemacht, dass sie dialog- und handlungsbereit sind. Gerade aber die jungen Menschen auf unseren Höfen in Rheinland-Pfalz benötigen dringend positive Perspektiven und Planungssicherheit für ihre Unternehmen.“ Daher fordert Präsident, Michael Horper, zusammen mit seinem Präsidentenkollegen Eberhard Hartelt, Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf, gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken einen Landes-Agrargipfel durchzuführen. Die Betriebsnachfolger benötigten jetzt Antworten auf die grundlegenden Zukunftsfragen der Landwirtschaft und des Weinbaus.