Trotz offiziellem Jagdverbot wurden 2014 in den Niederlanden legal 250.000 Gänse erlegt. Die landwirtschaftlichen Schäden lagen dennoch bei einem Rekordwert von 16 Mio. Euro. Um diese zu minimieren, sollen in diesem Jahr zusätzlich etwa 25.000 Gänse vergast werden, berichtet Sjef Heezius vom Holländischen Jagdverband dem deutschen Partnerverband DJV.
So hat der Staat 2014 die genannten 16 Mio. Euro bereits an die Landwirtschaft erstattet. Hauptursache sind die enorm gestiegenen Brutvogel-Bestände, rund 70.000 Graugans-Paare brüteten 2014 in den Niederlande, berichtet der DJV weiter. Von 1985 bis 2011 verzeichneten Wissenschaftler eine Steigerung von 2.000 %.
Jetzt zieht die Niederländische Regierung die Notbremse: Flugunfähige Jungvögel sowie Altvögel in der Mauser werden regional zusammengetrieben und vergast. Mehrere Zehntausend Tiere sollen es jährlich werden. Der Deutsche Jagdverband lehnt die Vergasung von Wildgänsen zur Bestandsentwicklung vehement ab, die Methode sei nicht vereinbar mit den Grundsätzen des Tierschutzes. Für Deutschland fordert der DJV eine weiterhin nachhaltige Bejagung von Gänsen, um eine Situation wie in den Niederlanden zu vermeiden. Gänsejagd sei eine legitime Form der Nutzung natürlicher Ressourcen, wie sie in internationalen Artenschutzabkommen ausdrücklich anerkannt wird.