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Bauernpräsidenten-Wahl

Hubertus Beringmeier für das Westfälisch-Lippische Präsidentenamt nominiert

Hubertus Beringmeier stellt sich nächstes Jahr zur Wahl des Bauernpräsidenten in Westfalen-Lippe, wenn WLV-Präsident Johannes Röring sein Amt abgibt.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) wird am 17. Februar 2020 einen neuen Präsidenten wählen. Die drei Bezirksverbände in Westfalen-Lippe Südwestfalen, Ostwestfalen-Lippe und das Münsterland beraten sich derzeit über die Nachfolge.

In einer Sitzung am Mittwoch hat der Landwirtschaftliche Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe unter Leitung von Antonius Tillmann, stellvertretender Bezirksverbandsvorsitzender, Hubertus Beringmeier aus Hövelhof-Espeln einstimmig als Kandidaten für das Präsidentenamt gewählt.

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Zur Person: Hubertus Beringmeier

Hubertus Beringmeier (57) ist seit 2015 OWL-Bezirksverbandsvorsitzender, seit 2009 Paderborner Kreisverbandsvorsitzender und war von 2000 bis 2015 Ortsverbands-vorsitzender. Er bewirtschaftet einen Hof mit Schweinehaltung und Ackerbau in Hövelhof-Espeln. Er ist verheiratet mit Ehefrau Christiane, sie haben drei erwachsene Kinder. Sein ältester Sohn Michael (31) bewirtschaftet mit ihm den Betrieb. Seine Hobbys sind Radfahren und die Geflügelzucht (Tauben und Hühner), vor allem Wassergeflügel (Gänse und Enten).

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Im Juni stellte der westfälische Bauernpräsident Johannes Röring sein Amt für das Frühjahr 2020 zur Verfügung. Röring, der zugleich CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Kreis Borken und im Präsidium des Deutschen Bauernverbandes ist, will sich mit 60 Jahren nur noch auf eine Aufgabe konzentrieren.

Hubertus Beringmeier bedankte sich für die Nominierung und erläuterte: Ihm liege die Vertretung der Belange seiner Berufskollegen besonders am Herzen. Die grüne Berufssparte stehe derzeit vor großen Herausforderungen. „Wir Bauern müssen in veränderten Zeiten gemeinsam nach Lösungen suchen, unsere Position in der Öffentlichkeit mehr verdeutlichen und dabei Verbündete suchen“, so Beringmeier. Landwirtschaftliche Interessen vorzutragen und mitzuwirken, Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein Wirtschaften auf unseren Höfen jetzt und auch in Zukunft möglich machen, sind ihm ein großes Anliegen.

Viele Themen beschäftigten derzeit die Bauern. Große Sorgen bereitet das Agrarpaket, das Anfang September Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) als Entwurf vorgestellt hatten. „Dieses Gesetzespaket ist praxisfern und für unsere heimischen Bauernfamilien weder akzeptabel noch hinnehmbar“, kritisiert Beringmeier an dem Abend scharf. Es mache die Bauern handlungsunfähig. Das Paket sei reiner politischer Aktionismus. „Wir müssen in der Lage sein, weiterhin eine fach- und sachgerechte Landwirtschaft betreiben zu können. Das Agrarpaket schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Höfe und sorge langfristig dafür, dass die Landwirtschaft in Deutschland nicht mehr möglich sei.

Besonders das geplante Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten treffe die hiesige Landwirtschaft hart. „Wir gehen sehr sparsam und sorgsam mit Pflanzenschutzmitteln um“, so Beringmeier, „müssen aber weiterhin die Möglichkeit haben, unsere Pflanzen gesund zu erhalten.“

Schon jetzt gebe es beispielsweise beim Raps große Probleme. „Viele Flächen werden im kommenden Mai nicht mehr gelb blühen und den Bienen Nahrung bieten“, sagt er. Es gebe viele Bestrebungen innerhalb der Landwirtschaft zum Insektenschutz. Beispielsweise bei der Aktion „Blühendes Land durch Bauernhand“ hätten die Landwirte in Ostwestfalen-Lippe auf mehr als 900 km einen 3 m breiten Streifen mit blühenden Pflanzen bestellt. Hinzu kämen noch die freiwilligen Initiativen der Landwirte. Das Gesetzespaket jedoch verharmlose, ignoriere andere Ursachen des Insektenrückgangs, wie den Flächenverbrauch oder die Mobilität.

Was mache man hinsichtlich Flächenversieglung oder Lichtverschmutzung? Hier gäbe es keine Auflagen. Der Entwurf sei unausgewogen, die Lasten würden einseitig der Landwirtschaft aufgebürdet ohne die multifaktoriellen Hintergründe zu berücksichtigen. Es setzte auf Verbote statt auf Kooperation.

Deutliche Erfolge brächten beispielsweise auch die Initiative Tierwohl. „Wir vermissen hier die Unterstützung der Politik“, sagt Beringmeier. Anstelle dessen, gebe es ständig neue Auflagen, die nicht auf fachlicher Ebene, sondern auf rein politischer entstünden. „Viele Bauern sind verzweifelt und verstehen diese Politik nicht mehr“, untermauert der Landwirt. Diese müsse sich entscheiden, ob sie auch künftig noch eine von bäuerlichen Familienbetrieben getragene flächendeckende Landwirtschaft in Deutschland wolle. Würde so weiter mit den Bauern umgegangen, schwinde deren Existenz und damit die regionale Landwirtschaft, dies schade der gesamten Gesellschaft.

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