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Hubertus Paetow: „Wir dürfen unsere Defizite nicht exportieren!“

In Wahrheit sind sicherlich nicht mehr als 20 bis 30 % der Verbraucher wirklich bereit, Aufpreise für mehr Tierwohl oder mehr Biodiversität zu zahlen. Die EU müsste da Anreize schaffen, sagte DLG-Präsident Hubertus Paetow in Hannover.

Lesezeit: 2 Minuten

„Es gibt viele Untersuchungen über Verbrauchereinstellungen für Lebensmittel mit Mehrwert. Wenn man das reale Kaufverhalten anschaut, sind wahrscheinlich nicht mehr als 20 bis 30 % der Verbraucher wirklich bereit, Aufpreise zum Beispiel für mehr Tierwohl oder mehr Biodiversität zu zahlen.“ Diese nüchterne Bilanz zog DLG-Präsident Hubertus Paetow bei der Mitgliederversammlung der DLG in Hannover. Die Gesellschaft wolle aber, dass die deutschen Landwirte alle Nahrungsmittel nachhaltig erzeugten.

Um das zu erreichen, könne der Gesetzgeber das Ordnungsrecht verschärfen. „Das würde aber nur die Produktion ins Ausland verlagern und damit unsere Umwelt- und Tierschutzdefizite exportieren“, befürchtet Paetow. Besser sei es über die EU-Agrarpolitik entsprechende Anreize zu setzen. Der Entwurf der EU-Kommission für die Reform nach 2020 biete dafür Möglichkeiten, die klug genutzt werden müssten. Wie es konkret mit den Direktzahlungen weitergehen soll, ließ der DLG-Präsident offen.

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Fortschritt für viele eher Risiko

„Fortschritt wird von vielen zunehmend als Risiko wahrgenommen“, stellte der DLG-Präsident fest. Deshalb sei die Agrarbranche gefordert, nicht nur an der weiteren Verbesserung der Produktivität und Effizienz zu arbeiten, sondern dabei gleichzeitig auch die Gesellschaft mitzunehmen. „Wir müssen uns in die laufenden gesellschaftlichen Diskussionen einbringen und diese fachlich begleiten“, forderte Paetow die DLG-Mitglieder auf, Flagge zu zeigen.

Beim Ökolandbau geht noch mehr

Und natürlich müsse der Agrarsektor permanent besser werden. Als Beispiel nannte der DLG-Präsident den Ökolandbau. Dieser habe unbestritten und wissenschaftlich belegt positive Wirkungen auf Umwelt, Biodiversität und Tierwohl. Es sei prima, dass der Anteil der Ökobetriebe seit Jahren wachse. „Aber ob am Ende 15, 20 oder 30 % der Betriebe ökologisch wirtschaften ist, muss allein dem Markt überlassen bleiben.“

Notwendig sei es aber auch, dass der Ökolandbau höhere Erträge und bessere tierischen Leistungen erreichen müsse. Hier gebe es noch viel Potenzial und auch jede Menge Forschungsbedarf. Außerdem sei es ab und an richtig, die Richtlinien daraufhin zu prüfen, was essenziell sei und was nur traditionell immer schon so gemacht werde. „Das sehen übrigens auch Ökobetriebe so“, ist sich Paetow sicher.

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