Durch das Hochwassergeschehen sind nach Angaben des Bauernverbandes bisher mindestens 150.000 ha Fläche überflutet. Je nach Verlauf des Hochwassers an Elbe und deren Seitenflüssen bzw. den Folgen des Dammbruchs bei Deggendorf und Straubing, dürfte sich diese Fläche auf bis zu 250.000 ha erhöhen (Grünland und Ackerland). Bundesagrarministerin Ilse Aigner sprach heute gegenüber Journalisten sogar von 335.000 ha Agrarfläche oder 2 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland.
Die durch die Überflutung ausgelösten Schäden der Bauern dürften bereits jetzt bei 150 Mio. Euro liegen und werden sich auf etwa 250 Mio. Euro erhöhen, erklärte der DBV in einer Pressekonferenz weiter. Hinzu kämen Gebäudeschäden in der Landwirtschaft und Verluste in der Tierhaltung von geschätzt 50-80 Mio. Euro. Der Gesamtschaden übersteige jedenfalls die 300 Mio. Euro, heißt es.
Nach Aigners Informationen werden die höchsten finanziellen Einbußen für Bauern mit knapp 75 Mio. Euro aus Bayern gemeldet, gefolgt von Sachsen (knapp 30 Mio. Euro) und Sachsen-Anhalt (20 Mio. Euro). Die Wassermassen haben Ernteschäden vor allem bei Spargel, Erdbeeren, Mais und Getreide bis hin zum Totalausfall verursacht.
Spendenkonto eingerichtet
Laut DBV-Präsident Joachim Rukwied gibt es eine große solidarische Hilfestellung der Nachbarn untereinander sowie eine große Spendenbereitschaft der Land- und Forstwirtschaft und der damit verbundenen Wirtschaftsbereiche. Der DBV hat in Zusammenarbeit mit der Schorlemer Stiftung ein Spendenkonto eingerichtet:
Kontoinhaber Schorlemer Stiftung,
Kto.-Nr. 1700349035,
BLZ 380 601 86
Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG
Der Verband bittet alle spendenbereiten Menschen um Unterstützung. Das Geld werde ohne jegliche Verwaltungskosten zu 100 % an durch das Hochwasser in eine Notlage geratene Landwirte und deren Familien weitergeleitet. Um eine entsprechende Spendenquittung auszustellen, bittet die Stiftung um Angabe von vollständigem Namen und Anschrift.
Rukwied wies zudem darauf hin, dass die Landwirtschaftliche Rentenbank ein Liquiditätshilfeprogramm aufgelegt hat. Er forderte die Finanzämter auf, Steuerstundungen der betroffenen Landwirte großzügig zu entscheiden und auch die Sozialversicherungsträger könnten durch Beitragsstundungen zur Entlastung beitragen. (ad)