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Hungerkrise laut Wissenschaftler vorprogrammiert
Nach Einschätzung des Agrarökonomen Prof. Harald von Witzke dürfte der Hunger zum zentralen Problem der Weltpolitik und die Landwirtschaft zu einer Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts werden.
Nach Einschätzung des Agrarökonomen Prof. Harald von Witzke dürfte der Hunger zum zentralen Problem der Weltpolitik und die Landwirtschaft zu einer Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts werden. Für den Präsidenten des internationalen Humboldt-Forums für Ernährung und Landwirtschaft sind die hohen Preise für Weizen und andere Agrargüter Vorboten einer drohenden Welternährungskrise. "Wenn nicht entscheidend gegengesteuert wird, werden die Preise wichtiger Agrargüter in nur wenigen Jahren um 50 bis 100 % über denjenigen liegen, die zu Beginn des letzten Jahrzehnts noch üblich waren", sagte von Witzke in Berlin. Dies hätte eine dramatische Zunahme des Hungers in der Welt zur Folge. Der globale Nahrungsbedarf werde sich in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts verdoppeln. Bereits heute seien mehr als 1 Mrd. Menschen unzureichend ernährt. Der Agrarökonom empfiehlt als rasch wirksame Maßnahmen unter anderem Investitionen in die landwirtschaftliche Infrastruktur und Ausbildung sowie einen besseren Zugang zu Mineraldünger, modernem Saatgut und Pflanzenschutz in den Entwicklungsländern.