Nach mehreren Jahren mit äußerster Zurückhaltung haben die deutschen Landwirte im Düngejahr 2007/08 wieder mehr Mineraldünger auf ihren Flächen eingesetzt. Das berichtet das Landvolk Niedersachsen unter Berufung auf den Industrieverband Agrar (IVA). So setzten die Landwirte mit insgesamt rund 1,8 Mio. t Stickstoff rund 12,9 % mehr ein als im Düngejahr zuvor. Damit entsprach der Absatz stickstoffhaltiger Dünger dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre und hat fast wieder das Niveau von 2005/06 erreicht. Der Einsatz von Kali ist ebenfalls wieder gestiegen, und zwar um gut 15 % auf 511 303 t. Erheblich häufiger griffen die Landwirte sogar bei Phosphordünger zu, mit 316 700 t übertraf der Absatz den des Vorjahres um rund 20 %. Weiter stabilisiert hat sich im vergangenen Jahr der Absatz des Grunddüngemittels Kalk, von dem die Bauern ihren Böden rund 2,2 Mio. t zuführten. Den gestiegenen Absatz der Mineraldünger führen Experten vor allem auf die bundesweite Ausdehnung der Getreidefläche um 7,3 % auf 7,05 Mio. ha im vergangenen Jahr zurück. Zumindest in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Düngejahrs machten es zudem relativ günstige Rahmenbedingungen für die Landwirte lohnender, wieder mehr Mineraldünger auf ihren Flächen einzusetzen. Ob sich dieser Trend im laufenden Düngejahr fortsetzen wird, erscheint vor dem Hindergrund der derzeitigen Wirtschaftskrise und der desolaten Preissituation, mit der sich die Landwirte derzeit konfrontiert sehen, zumindest fraglich.
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