Neue Details zur Initiative Tierwohl: Die rheinischen Schweinehalter (SVR, REMS, VVR) melden, dass der LEH ab dem 1.1.2015 pro kg bezogenes Schweinefleisch einzahlen soll. Zu Anfang des Jahres wird es dann eine etwa vierwöchige „Anmeldephase“ geben, kein Windhundverfahren mehr, wie zuerst geplant.

Die Anmeldung erfolgt beim QS-Systemberater bzw. Bündler. Die Betriebe sollen dann aber nach „Erfüllungsdatum“ aufgenommen werden. Konkret heißt dass: Jene Betriebe, die die gewählten Maßnahmen kurzfristig umsetzen können, werden früher in das Programm aufgenommen. Bei positivem Audit sind die Zahlungen für drei Jahre sicher.

Initiative auch Thema auf Veredelungstag

„Das Kartellamt sieht keinen Anlass, einzugreifen“, sagte kürzlich bereits Landvolk-Präsident Werner Hilse auf dem DBV-Veredelungstag in Cloppenburg. Laut Dr. Alexander Hinrichs von der Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung, die als Trägergesellschaft der Initiative fungiert, sind erste Audits für Januar geplant. Über einige wichtige Einzelheiten rund um die Anmeldung bzw. Teilnahme müssen sich die Beteiligten aus Lebensmittelhandel, Fleisch- und Landwirtschaft aber noch abstimmen, so dass die Landwirte in Cloppenburg hierzu noch wenig Konkretes erfuhren.

 

Ungeachtet dessen beurteilte Aldi-Manager Ralf-Thomas Reichrath die Initiative auch jetzt schon als Erfolg: Erstmals arbeiteten Erzeuger, Handel und Fleischwirtschaft gemeinsam an der Förderung einer tiergerechteren Nutztierhaltung. Diese Art der Zusammenarbeit sei neu und zukunftsweisend.

 

Das sah Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), ähnlich: Die Schweinehalter zeigten mit dieser Initiative ihre Bereitschaft, gesellschaftliche Forderungen nach mehr Tierwohl auf freiwilliger Basis in ihrem Betrieb umzusetzen. Der damit verbundene Mehraufwand und getätigte Investitionen in die Ställe müssen sich nach Aussage des DBV-Veredelungspräsidenten jedoch wirtschaftlich darstellen lassen. Dies sei gerade auch vor dem Hintergrund der aktuell niedrigen Schweinepreise unverzichtbar.

 

Eine klare Absage erteilte Röring politischen Ankündigungen, die Nutztierhalter mit weiterem Ordnungsrecht zu maßregeln. Dies bremse jegliches freiwilliges Engagement aus und erweise dem Tierschutz einen Bärendienst. Vielmehr müssten die Bauern jetzt unterstützt werden.(Den vollständigen Bericht vom Veredelungstag lesen Sie im Wochenblatt Westfalen-Lippe Nr. 41)