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Initiative Tierwohl: Verantwortung für Mensch und Tier
Wer für mehr Tierwohl im Stall sorgt, erbringt eine Wirtschaftsleistung mit vielen Vorteilen: Die Tiere wachsen gesünder auf, ihr Fleisch ist von erhöhter Qualität, und die Gesellschaft begrüßt solche Verbesserungen der Tierhaltung. Das alles ist schon erreichbar mit wenigen Cent pro Kilogramm verkaufter Fleischware.
Wer für mehr Tierwohl im Stall sorgt, erbringt eine Wirtschaftsleistung mit vielen Vorteilen: Die Tiere wachsen gesünder auf, ihr Fleisch ist von erhöhter Qualität, und die Gesellschaft begrüßt solche Verbesserungen der Tierhaltung. Das alles ist schon erreichbar mit wenigen Cent pro Kilogramm verkaufter Fleischware.
Branchenweit wird der Mehrpreis in einen Fonds eingespeist, aus dem die Tierhalter Bonuszahlungen für ihre Tierwohl-Leistungen erhalten. Das ist die Grundidee der „Initiative Tierwohl für Schweine“, an deren Entwicklung sich Provieh konzeptionell beteiligt hat, und die in diesem Jahr an den Start gegangen ist. Die Teilnahme an der Initiative Tierwohl ist für Bauern und Handel freiwillig. Gemeinsam für mehr Tierwohl – so lautet die Devise, die deutschlandweit viel Anerkennung findet, auch in der Politik.
In den ersten Jahren wird der Handel pro Jahr 70 Millionen € in den Fonds einspeisen – so viel Geld floss noch nie in eine freiwillige Tierwohl-Aktion. Das wird jetzt ein Problem: Aus Überzeugung haben sich 4 650 Betriebsleiter um Aufnahme in die Initiative Tierwohl beworben. Zusammen betreuen sie über 25 Millionen Schweine. Da der Fonds gedeckelt ist, können nur weniger als die Hälfte der Bewerber aufgenommen werden. Aber fast alle Bewerber sind in Vorleistung gegangen, oft mit Investitionen von mehreren zehntausend Euro. Sollte die Initiative Tierwohl womöglich am Lospech der „Verlierer“ scheitern? Nein, das darf nicht geschehen! So ein Wurf wie die Initiative Tierwohl gelingt nicht alle Tage. Deshalb muss die Branche Verantwortung gegenüber teilnahmewilligen Bauern zeigen und die Deckelung des Fonds aufheben, sei es durch höhere Einzahlungen in den Fonds (7 statt 4 Cent pro Kilogramm Fleisch) oder durch Gewinnung neuer Einzahler aus Handel und Export.
Dem Kriterien-Katalog der Initiative Tierwohl sollte als weiteres Kriterium hinzugefügt werden: Keine Verfütterung von Gen-Soja, weil dieses zu sehr mit Glyphosat und anderen Agrargiften belastet ist. Glyphosat kann Sauen unfruchtbar machen und schwere Missbildungen bei Ferkeln erzeugen. Durch Abkehr von Gen-Soja konnten dänische Schweinebauern diese Probleme beheben.
Die Initiative Tierwohl ist von Verantwortung gegenüber Mensch und Tier geprägt. Wir wünschen Glück für den weiteren Weg!
top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"
Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.