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Einzelaktien gegen ETF: Wer hat die Nase vorn?

Die Corona-Krise hat unseren beiden Kontrahenten der Investorchallenge die Bilanz verhagelt. Mittlerweile sieht die Bilanz wieder besser aus.

Lesezeit: 4 Minuten

Aktien können nach wie vor eine rentable Geldanlage sein. Doch die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie schnell die Kurse einzelner Papiere und ganze Märkte ins Minus rutschen können. Wer dem Risiko aus dem Weg gehen will, der setzt auf börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETF. Doch wer schneidet besser ab? Das wollten wir in der top agrar-Aushabe 12/2019 wissen und haben zwei Kandidaten ins Rennen geschickt:

  • Melanie investiert in einen ETF, der auf dem weltweiten Aktienindex FTSE All-World basiert und zahlt in diesen monatlich 100 € ein. Der Index enthält Aktien von rund 3.100 verschiedenen Unternehmen aus 47 Ländern.

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  • Thorsten hat 50.000 € in Einzelaktien investiert. Er möchte gezielt auf die „Gewinner“ setzen.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Bislang haben sich Thorsten und Melanie ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert: Mal lag Melanie vorne, dann wiederum Thorsten. Aktuell sieht es auf den Depots der beiden Kandidaten so aus:

Melanie:Melanie hat seit Beginn der Challenge mithilfe ihres automatisierten Sparplans bereits 2.000 € investiert (Stand 3.8.). Ihre Sparrate von Anfang April 2020 (mitten im „Corona-Crash“) ist mit fast 20 % Rendite bisher ihre zweitbeste Sparrate. Gleichzeitig weisen die kurz vor dem Crash getätigten Sparraten negative Renditen aus. Melanies durchschnittlicher Kaufkurs stabilisiert sich über die Zeit automatisch auf einem gewissen Niveau. Der Einfluss des aktuellen Börsengeschehens auf ihren durchschnittlichen Kaufkurs sinkt mit jeder weiteren Sparrate. Bei konstanten Sparraten und einer langfristig wachsenden Weltwirtschaft wird Melanies Depot daher immer stärker im Plus stehen.

Am 3.8. notiert das Depot mit 1,84 % im Plus (Übersicht 1). Seit Beginn der Challenge hat Melanie insgesamt 30,08 € Dividenden nach Steuern erhalten. Bezogen auf ihr durchschnittlich eingesetztes Kapital, ergibt sich eine Dividendenrendite von +2,86 %. Die Gesamtrenditen der einzelnen monatlichen Sparraten liegt zwischen -7,47 % und +20,31 % (Kursgewinne + Dividenden; Übersicht 2). Melanies Gesamtrendite der Challenge liegt aktuell bei +4,70 %. Melanie hatte seit Beginn der Challenge quasi keine Arbeit mit ihrem Depot und konnte sich komplett auf ihre fachliche und persönliche Entwicklung fokussieren. Insofern erfüllt der weltweite ETF-Sparplan Melanies Wunsch nach einem zeitextensiven Investment.

Thorsten:Auch Thorstens Depot hat sich vom Corona-Crash soweit erholt und steht mit +5,70 % im Plus. Die einzelnen zehn Positionen haben sich jedoch komplett unterschiedlich entwickelt.

Sorgenkind Nummer 1 ist und bleibt die Lufthansa-Aktie mit -48,40 % Kursverlust seit dem Kauf. Seine Commerzbank-Beteiligung steht immerhin „nur noch“ mit -15,01 % im Minus.

Umgekehrt hat sich die Tesla-Aktie mit +92,42 % im Kurs nahezu verdoppelt. Dies sollte jedoch nicht von der Tatsache ablenken, dass Tesla erst in 2019 überhaupt schwarze Zahlen geschrieben hat und einen sehr hohen Fremdkapitalanteil in der Bilanz führt. An diesem Beispiel zeigt sich ein typischer Börsen-Hype. Ob die Kursfantasien durch nachhaltige Rentabilität langfristig gestützt werden können, wird die Zukunft zeigen. Thorsten beschließt zunächst keine Zu- oder Verkäufe zu tätigen und erstmal abzuwarten, wie sich die Märkte entwickeln. Thorstens Rendite seit Beginn der Challenge liegt am 3.8.2020 bei +9,36 % (Kursgewinne +5,70 %, Dividendenrendite 3,66 %).

Zwischenergebnis: Thorsten hat in der Investor-Challenge momentan die Nase vorn.

Corona wird zum Test für Geschäftsmodelle

Insgesamt konnte der Börsencrash im Frühjahr bisher weitestgehend aufgeholt werden. Zurzeit veröffentlichen die börsennotierten Unternehmen sukzessive ihre Zahlen für das dritte Quartal. Die Ergebnisse reichen je nach Branche von Milliardenverlusten und umfangreichem Stellenabbau bis zur Vervielfachung von Umsätzen und Gewinnen. Damit ist die Corona-Pandemie ein knallharter Test für jedes Geschäftsmodell und die finanzielle Basis im Unternehmen. Experten erwarten mittelfristig eine massive Insolvenzwelle, was gleichzeitig auch Übernahmechancen für solide Unternehmen eröffnen kann. In Anbetracht der aktuellen Infektionszahlen nimmt Corona jetzt in der kalten Jahreszeit richtig Fahrt auf. Insofern ist die Krise noch lange nicht durchgestanden und die Volkswirtschaften und Firmen haben bereits tief in die Taschen gegriffen.

Das niedrige Zinsniveau führt weiterhin dazu, dass Anleger weltweit mangels Alternativen u.a. in Aktien investieren. Die Banken melden unzählige Neueröffnungen von Depots. Bei aller Euphorie wird die Börse mittelfristig jedoch realisieren müssen, dass die Ertragskraft vieler Unternehmen wegbricht. Spätestens dann schließt sich die Lücke zwischen den Börsenkursen und dem inneren Wert. Die Frage ist nur wann ?

Wie es weitergeht lesen Sie Anfang kommenden Jahres.

Hintergrundinfos

Übersicht 1: Depotbewertung Melanie

Übersicht 2: Depotauswertung Melanie

Übersicht 3: Depotbewertung Thorsten

Übersicht 4: Depotauswertung Thorsten

PositionEinstands- kurs nach Gebührenaktueller KursKursver- änderung seit KaufDividende nach Steuern seit KaufDividenden- rendite seit KaufKursver- änderung + Dividenden
[€/Stück][€/Stück][%][€/Stück][%][%]
KWS Saat53,4167,5026,39 %0,490,92 %27,31 %
Deere130,90152,1816,26 %3,442,63 %18,89 %
Tesla132,00254,0092,42 %0,000,00 %92,42 %
BASF60,8448,34-20,55 %6,3710,46 %-10,08 %
Archer Daniels Midland36,1136,681,57 %1,624,49 %6,07 %
Lufthansa14,097,27-48,40 %0,000,00 %-48,40 %
Coca Cola41,2539,65-3,89 %1,834,43 %0,54 %
Commerz- bank5,244,45-15,01 %0,000,00 %-15,01 %
Deutsche Telekom14,8514,45-2,69 %0,704,71 %2,02 %
Johnson & Johnson112,86125,7411,41 %4,363,86 %15,27 %

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