Die anhaltende Mengenknappheit bei Zucker ist nach Überzeugung des InfoZentrums Zuckerverwender (IZZ) ein Beweis für das Versagen der EU-Zuckermarktordnung. Diese müsse schnell in wichtigen Punkten geändert werden, erklärte vergangene Woche der Zusammenschluss von Herstellern.
Die Unterversorgung des Marktes gehe darauf zurück, dass der Weltmarktpreis für Zucker in den zurückliegenden Monaten zeitweise über dem EU-Preis gelegen habe. Nicht-EU-Länder hätten ihren Zucker daher oft nicht in die EU, sondern in andere Teile der Welt verkauft.
Ferner sei die Eigenversorgung bei Zucker durch die Reform der Zuckermarktordnung 2006 auf nur noch 85 % des EU-Bedarfs festgelegt worden, erläuterte das IZZ. Nun führe die Unterversorgung dazu, das die Verarbeitungsunternehmen derzeit zum Teil gar keinen Zucker über die bestehenden Kontrakte hinaus erhielten oder mit hohen, für manche Betriebe existenzbedrohenden Preissprüngen konfrontiert seien.
Die von der Brüsseler Kommission im März getroffenen Maßnahmen zur Behebung des Engpasses zeigten am Markt nur begrenzt Wirkung, belegten aber die angespannte Situation, so das IZZ. Ende Mai seien daher auf EU-Ebene weitere Schritte beschlossen worden, um schnell eine Entspannung am Zuckermarkt zu bewirken. Ob diese bis September gültigen Maßnahmen ausreichten, lasse sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch nicht überblicken. (AgE)