Der brasilianische Konzern JBS, der größte Fleischverarbeiter der Welt, will angesichts der global steigenden Futterausgaben die Kostenvorteile der brasilianischen Weidewirtschaft nutzen und baut seine Rindfleischproduktion in dem südamerikanischen Land aus.
Wie der Konzern vergangene Woche anlässlich der Veröffentlichung seiner jüngsten Quartalszahlen weiter mitteilte, wird er seine Rinderschlachtkapazitäten in Brasilien bis Mitte des kommenden Jahres um 15 % beziehungsweise 1,2 Mio. Tiere erhöhen. Dazu sollen in den nächsten Monaten insgesamt sechs zusätzliche Schlachthäuser eröffnet werden.
Der Entwicklungsschritt werde nicht viel kosten, betonte der Konzern. Nach der Übernahme des brasilianischen Fleischverarbeiters Independencia befänden sich die Anlagen bereits im Eigentum von JBS. Als Grund für die Expansion nannte die Konzernführung vor allem die aktuell hohen Futterkosten, die wichtige Erzeuger wie zum Beispiel die USA, die EU oder Australien zur Verkleinerung ihrer Herden zwängen. Brasiliens vergleichsweise günstige Weidewirtschaft könne daher Marktanteile hinzugewinnen. Darüber hinaus wolle man auf den erheblichen Anstieg der weltweiten Fleischnachfrage vorbereitet sein, der noch für dieses Jahrzehnt erwartet werde.
Rückblickend auf die Geschäftentwicklung im laufenden Jahr zeigte sich JBS zufrieden. Konzernangaben zufolge belief sich der Umsatz im dritten Quartal 2012 auf umgerechnet insgesamt 7,3 Mrd Euro; das waren rund 24 % mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte im Vorjahresvergleich um 75 % auf umgerechnet 520 Mio Euro. Innerhalb der ersten neun Monate des laufenden Jahres konnte JBS seinen Umsatz gegenüber den ersten drei Quartalen 2011 um ein Fünftel auf umgerechnet 20,4 Mrd Euro steigern. Das EBITDA bewegte sich um gut 46 % nach oben und erreichte umgerechnet 1,2 Mrd Euro. (AgE)