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Junge DLG und Studenten diskutieren über Medien und Landwirtschaft

Rund 200 Studenten, Landwirte und Vertreter von Interessenverbänden diskutierten am 3. November 2015 in Göttingen zum Thema „Medien und Landwirtschaft“.

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 200 Studenten, Landwirte und Vertreter von Interessenverbänden diskutierten am 3. November 2015 in Göttingen zum Thema „Medien und Landwirtschaft“.


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Bei der Veranstaltung, zu der das Hochschulteam Göttingen der Jungen DLG eingeladen hatte, sorgten die Gründer der branchenweit bekannten, innovativen Konzepte „Heimische Landwirtschaft“ und „Massentierhaltung aufgedeckt“ sowie Vertreter aus Wissenschaft und Journalismus für reichlich Diskussionsstoff.


Trotz unterschiedlicher Standpunkte wurde deutlich, dass die Medien, die vielfach als einzige Informationsquelle für Verbraucher zu landwirtschaftlichen Themen fungieren, eine wichtige Basis für die landwirtschaftliche Öffentlichkeitsarbeit darstellen.


"Kritik mit Gesprächsangebot kontern"


„Viele Menschen haben in ihrem Leben noch keinen Landwirt kennengelernt“, betonte Prof. Dr. Daniel Michelis, Professor für digitale Kommunikation an der Hochschule Anhalt. Die neuen Onlinemedien böten Landwirten jedoch die Möglichkeit, in den direkten, virtuellen Austausch mit einer breiten Öffentlichkeit zu treten. Kritische Stimmen sollten in Diskussionen als Meinungsäußerung aufgefasst werden, die einen Ausgangspunkt für weitere Gespräche darstellen. „Nehmen Sie die Dinge nicht zu persönlich“, rät der Wissenschaftler, „und füttern Sie nicht die Trolle, die sich medial mit Ihnen prügeln will“. Vielmehr solle man die Erwartungen der aktiven Nutzer genau analysieren, ihnen zuhören und sich darauf basierend mitteilen.


"Landwirte sind selbst schuld"


Jürgen Paffen, Landwirt aus Weißensee und Gründungsmitglied der Initiative „Heimische Landwirtschaft“, provozierte mit seiner These, dass Landwirte an dem schlechten Image ihrer Branche selbst Schuld seien. „Landwirte überlassen die Meinungsmache den Tierschutz- und Umweltverbänden“, stellte Paffen seine Sichtweise heraus und appellierte an die Zuhörer, „unverbrauchte Themen mit positiven Emotionen zu besetzen“.


Ähnlich wie einem dunklen Keller durch Einschalten des Lichtes die furchteinflößende Wirkung genommen wird, werde durch die öffentliche Kommunikation landwirtschaftlicher Themen, Licht ins Dunkle gebracht. Hierdurch werde das gesellschaftliche Vertrauen in die Landwirte und ihre Produkte gestärkt. Seit 2011 macht die Initiative „Heimische Landwirtschaft“, die inzwischen von 856 landwirtschaftlichen Betrieben getragen wird, mit professionell produzierten Radiowerbespots auf die Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft aufmerksam.


"Soziale Medien sind kein großer Aufwand"


Thomas Fabry, Agrarstudent an der Fachhochschule Osnabrück und Gründungsmitglied von „Massentierhaltung aufgedeckt“, sieht in der Nutzung neuer Medien wie Facebook oder Youtube gute Möglichkeiten für die Diskussionen mit Verbrauchern auf Augenhöhe. Ohne großen Aufwand sei eine große Reichweite zu erzielen. Landwirtschaftliche Vorkenntnisse dürften im Austausch mit Verbrauchern jedoch nicht erwartet werden. Landwirten rät Fabry, sich durch kritische Berichte nicht einschüchtern zu lassen. „Wir Landwirte haben nichts zu verbergen und das sollten wir zeigen“, betonte er.


Enorme Informationskluft


Kersten Schüßler, der als freier Journalist unter anderem Fernsehreportagen für das ZDF und Frontal 21 produziert, beobachtet eine Informationskluft zwischen der idealisierten und realen landwirtschaftlichen Welt. Zudem seien „die Kritiker“ eher bereit, mit Journalisten zu sprechen als Landwirte.


Als positiv schätzt er die zunehmende Bereitschaft der Landwirte ein, sich in den Medien zu engagieren. Landwirte sollen „Journalisten als Gesprächspartner betrachten, die Hilfestellung benötigen, um sich in komplexen Themen zurechtzufinden“, erklärte er.


„Aufmerksamkeit ist auch in der negativen Form ein knappes Gut, das man wie einen Bumerang wenden kann“, sagte Schüßler und rät Landwirten, die mediale Aufmerksamkeit für sich zu nutzen. Den Anteil der investigativen Berichte schätzt er als gering ein, jedoch bekämen sie die höchste Aufmerksamkeit. Die aktuelle Relevanz des Themas spiegelte sich in den anschließenden Diskussionen wider, die noch weit über das Veranstaltungsende hinaus geführt wurden.

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