In Frankreich ist eine der letzten Hürden vor dem Ausstieg aus dem Kükentöten genommen worden. Wie die Interprofession für Eier (CNPO) am Mittwoch mitteilte, haben sich die beteiligten Akteure auf ein Modell zur Kompensation der mit der Geschlechtsbestimmung im Ei verbundenen Mehrkosten verständigt.
LEH zahlt Abgabe
Demnach werden die Packstellen bei den Verkäufen an den Einzelhandel eine Abgabe von 59 Cent pro 100 Eier erheben und an die CNPO weiterleiten. Die Interprofession wird den Brütereien aus diesen Einnahmen für jedes abgegebene Küken 1,11 Euro zahlen.
Zunächst nur Schaleneier abgedeckt
Laut dem Branchenverband werden mit diesem System indes vorerst nur die Verkäufe von Schaleneiern über den Einzelhandel abgedeckt; profitieren sollen zunächst fünf Brütereien in Frankreich. Zur Verarbeitung bestimmter Eier und Eiprodukte sollen künftig aber auch eingebunden werden.
Kükentöten läuft aus
Das Kükentöten wird in Frankreich zum Jahreswechsel endgültig untersagt. Bis vergangenen März mussten die Brütereien nachweisen, dass sie auf das Verbot der Praxis zum Jahresende vorbereitet sind und die Voraussetzungen für die Geschlechtsbestimmung im Ei schaffen.
Alternative Bruderhähne?
Alternativ können die Brütereien auf die Aufzucht der Bruderhähne oder den Umstieg auf Zweinutzungsrassen setzen. Die betrieblichen Maßnahmen zur jeweiligen Umstellung mussten bis zum 1. Juni eingeleitet worden und bis zum 31. Dezember abgeschlossen sein.
Die Regierung garantiert den Brütereien, dass sie die von ihnen eingesetzten Technologien mindestens fünf Jahre nutzen können. Zur Finanzierung der Umstellung hat der Staat mehr als 10 Mio. € aus dem Konjunkturprogramm „France Relance“ bereitgestellt.
Das Pariser Landwirtschaftsministerium beziffert die Kosten für den Ausstieg aus dem Kükentöten auf 50 Mio Euro pro Jahr und damit auf fast 1 Euro pro bislang getötetem Küken.