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Klausner-Klage ist „Angriff auf die Forstwirtschaft Nordrhein-Westfalens“

Der Holzstreit zwischen dem österreichischen Sägeunternehmen Klausner und dem Land Nordrhein-Westfalen hat sich zuletzt drastisch zugespitzt.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Holzstreit zwischen dem österreichischen Sägeunternehmen Klausner und dem Land Nordrhein-Westfalen hat sich zuletzt drastisch zugespitzt. Vor dem Hintergrund des von der Klausner Group beim Landgericht Münster aktuell eingegangenen Antrags auf einstweilige Verfügung, wonach Nadelrundholzlieferungen aus dem Staatswald Nordrhein-Westfalens an Sägewerke außerhalb der eigenen Gruppe untersagt werden sollen, sah sich Landwirtschaftsminister Johannes Remmel zu einer kurzfristig anberaumten Unterrichtung des Landtages veranlasst.


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Das Verhalten des österreichischen Holzkonzerns bezeichnete der Grünen-Politiker dabei als „Angriff auf die gesamte Forst- und Waldwirtschaft in Nordrhein-Westfalen“. Der Holzmarkt sei derzeit ohnehin geschwächt. Der Schaden für Arbeitsplätze im ländlichen Raum wäre enorm, sagte Remmel.


Sein Parteikollege Norwich Rüße kritisierte indes die schwarz-gelbe Vorgängerregierung und insbesondere den früheren Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg scharf; er warf ihnen bezüglich der Verträge mit Klausner einen in dieser Form nicht für möglich gehaltenen Dilettantismus vor. Die Bindung an den österreichischen Konzern über sieben Jahre sei nicht nachvollziehbar, meinte Rüße.


Derweil verteidigte CDU-Agrarsprecher Rainer Deppe die damalige Vorgehensweise. Es sei darum gegangen, das Sturmholz nach dem Orkan Kyrill so schnell wie möglich aus den Wäldern zu holen.


Appell an alle Waldbesitzer


Der Antrag der Klausner Group bezieht sich nach einem Bericht des WDR auf die Nadelrundholzabschlüsse, die direkt mit dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen abgeschlossen wurden sowie auf Vermittlungsgeschäfte, die vom Landesbetrieb durchgeführt werden.


Dem Antrag zufolge sollen in den kommenden acht Monaten keine Nadelrundholzmengen der Dimension 13 cm bis 45 cm Zopf mehr an andere Sägewerke geliefert werden. Über die einstweilige Verfügung wird das Landgericht Münster am 3. Mai entscheiden.


Laut „Team-Timber“, ein Netzwerk mittelständischer Holzverarbeitungsbetriebe aus dem Sauerland, fordert Klausner vor Gericht aus nichterfüllten Holzlieferverträgen aus Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2010 bis Ende 2014 insgesamt 500 000 Fm Fichtenholz jährlich. Davon sollen 305 000 Fm aus dem nordrhein-westfälischen Privatwald kommen. Es sei zu befürchten, dass Privatwaldbesitzer beträchtliche Holzmengen an Klausner lieferten - zu Lasten der heimischen Sägewerke.


Nach Kyrill reiche das heimische Holzangebot bereits heute schon nicht mehr aus, erklärte Team-Timber. Sollte Klausner die geforderten Mengen beziehen, werde es für viele Sägewerke sehr eng. Das Netzwerk appellierte an alle Waldbesitzer, ihr Holz weiterhin an die regionalen Partner zu vermarkten. (AgE)


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