Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV), Dr. Klaus Kliem, hat mit Unverständnis auf die Pläne zur Kappung der Direktzahlungen innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) reagiert. Anlässlich des LVB-Sommerfestes letzte Woche in Erfurt erklärte Kliem, die Thüringer Mehrfamilienbetriebe brächten die gleichen Leistungen je Hektar wie die Inhaber kleiner Betriebe und hätten deshalb auch den gleichen Anspruch auf Vergütung. In diesem Jahr sei wieder einmal deutlich geworden, unter welchen Risiken die Bauern leben müssten.
Dioxin, EHEC und der fehlende Regen hätten den Betrieben bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres schwer zugesetzt, betonte der LBV-Präsident. Umso wichtiger sei es deshalb, dass die Landwirte in Zukunft die Möglichkeit der Eigenvorsorge erhielten, und eine Risikorücklage bilden könnten, wie es in der allgemeinen Wirtschaft schon üblich sei.
Des Weiteren forderte Kliem, den Flächenverbrauch im Land zu stoppen. Seit 1992 seien der deutschen Landwirtschaft bereits 800 000 ha Fläche durch Überbauung verlorengegangen; jeden Tag kämen 100 ha hinzu. „Wir sind dazu bereit, unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten, das geht aber nicht, wenn unsere Produktionsmöglichkeiten immer mehr durch behördliche Auflagen und Flächennutzungsansprüche beschnitten werden“, unterstrich Kliem. Der „maßlose Landfraß“ müsse endlich gestoppt werden. (AgE)