Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist mit den Ergebnissen der Weltklimakonferenz in Bonn zufrieden. Die Belange der Landwirtschaft soll künftig in den Nebenorganen der Vertragsstaatenkonferenz stärkere Beachtung finden. Eine Initiative will Ernteversicherungen gegen Klimarisiken fördern.
Zufrieden mit den Ergebnissen des diesjährigen Klimagipfels der Vereinten Nationen (UN) hat sich zum Abschluss der Gespräche Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) gezeigt. Sie sprach von einem „wichtigen Zwischenschritt bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens“. Alle Vertragsstaaten hätten Statements für Richtlinien abgegeben, mit denen die Umsetzung des Abkommens künftig geregelt werden solle. Das sei durchaus ein Erfolg und ausreichend, um im vorgesehenen Zeitplan für die Klimagespräche zu bleiben und wie geplant das Regelwerk bei der Konferenz im nächsten Jahr in Krakau zu verabschieden.
Durchbruch zur Rolle der Landwirtschaft
In ihrem Beschluss zur Landwirtschaft forderten die Konferenzteilnehmer die Nebenorgane unter der Klimarahmenkonvention dazu auf, landwirtschaftsbezogene Themen zum Beispiel in Workshops und Expertentreffen zu behandeln. Dabei sollten auch die Vulnerabilität der Landwirtschaft und Fragen der Welternährung berücksichtigt werden. Die UN-Mitgliedstaaten und Nichtregierungsorganisationen wurden gebeten, bis zum 31. März 2018 ihre Sichtweisen zu verschiedenen Ansätzen für Klimaschutz und -anpassung, zur Verbesserung der Bodengesundheit, der Nährstoffverwendung und der Tierhaltungssysteme sowie zu den sozioökonomischen Dimensionen des Klimawandels im landwirtschaftlichen Sektor vorzulegen. Über die Ergebnisse solle dem Klimagipfel im Jahr 2020 berichtet werden, heißt es in dem Beschluss. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) gegenüber Agra Europe erklärte, wurde dieser nach mehr als fünf Jahren Verhandlung über den Bereich Klimawandel und Landwirtschaft von vielen Delegierten als „Durchbruch und historisches Signal“ gewertet. Die Landwirtschaft spiele in den Gesprächen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel eine zunehmend größere Rolle.
Ernteversicherungen als Absicherung gegen Klimarisiken
Daneben wurde auf dem Gipfel von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die „InsuResilience global partnership“ zur Absicherung gegen Klimarisiken gegründet, in deren Rahmen zum Beispiel auch Ernteversicherungen gefördert werden sollen. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn vom Bundesentwicklungsministerium, das die Partnerschaft mit insgesamt 110 Mio. Euro unterstützt, betonte bei der Gründung der Kooperation die besondere Verwundbarkeit der Entwicklungsländer durch die Erderwärmung. Mit Versicherungslösungen werde die Vorsorge gestärkt und im Schadensfall schnelle Hilfe ermöglicht - und das „nicht als Bittsteller, sondern mit Rechtsanspruch“, so Silberhorn.