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Zuviel Zucker

Kinderlebensmittel laut Klöckner gesünder geworden - foodwatch widerspricht

Die Bundesregierung setzt bei der Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln auf Selbstverpflichtungen der Wirtschaft und sieht sich nun bestätigt.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Kinderlebensmittel sind nach Einschätzung des Bundesernährungsministeriums in den vergangenen Jahren gesünder geworden. Seit dem Start der nationalen Innovations- und Reduktionsstrategie im Jahr 2019 sei der Zuckergehalt in Kinderjoghurts um 20 %, in Quarkzubereitungen um 18 % gesunken.

Frühstückscerealien enthielten jetzt fast 15 % weniger Zucker, Erfrischungsgetränke für Kinder sogar rund 35 % weniger Zucker, teilte das Ministerium auf eine Tagesspiegel-Anfrage mit. Bei Wurst- und Fleischwaren sowie bei Brot und Kleingebäck sei zudem der Salzgehalt reduziert worden.

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Eine Limo-Steuer auf zuckerhaltige Softdrinks, wie es sie in Großbritannien gibt, lehnt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) ab: "Mein Ansatz ist ganzheitlich", sagte die Ministerin dem Tagesspiegel. "Mit unserer Innovations- und Reduktionsstrategie sorge ich dafür, dass Fertigprodukte insgesamt gesünder werden: Nicht nur weniger Zucker, sondern auch weniger Fette, Salz und Kalorien." Klöckner sieht die Gefahr, dass durch eine Limo-Steuer Zucker durch Fett oder durch andere Süßungen ersetzt wird. "Dann haben wir nichts gewonnen", sagte die Ministerin.

Wissenschaftliche Untersuchungen würden belegen, dass der Ansatz erfolgreich ist, betont Klöckner. Die Bundesregierung setzt bei der Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln auf Selbstverpflichtungen der Wirtschaft. Klöckner kündigte eine "engmaschige Erfolgskontrolle" an. "Bei der Erfüllung der Reduktionsziele lassen wir niemanden aus der Verantwortung", sagte sie dem Tagesspiegel. "Und dort, wo es hakt, wird nachgebessert und wenn nötig, reguliert."

Foodwatch: Selbstverpflichtung der Industrie wirkungslos

Mehr als 85 % der an Kinder beworbenen Lebensmittel sind nach wie vor ungesund. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue foodwatch-Studie. Die freiwillige Selbstregulierung der Lebensmittelindustrie für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing ist nach Ansicht der Verbraucherschutzorganisation somit gescheitert.

foodwatch hat 283 Lebensmittel untersucht, die an Kinder beworben werden. Dabei wurde die Nährstoffzusammensetzung aller Produkte, die sich in Marketing oder Werbung direkt an Kinder richten, mit den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an ausgewogene Lebensmittel abgeglichen. Das Ergebnis: 242 der untersuchten Produkte (85,5 %) sind ungesund und enthalten zu viel Zucker, Fett und/oder Salz. Sie sollten nach Kriterien der WHO eigentlich gar nicht erst an Kinder vermarktet werden.

Aus Sicht von Foodwatch hätten weder Politik noch Wirtschaft ihre Versprechungen für einen besseren Schutz von Kinder und Jugendlichen vor Junkfood-Werbung gehalten. Auch im Vergleich zu einer foodwatch-Studie von 2015 habe sich nicht viel getan: Damals waren 89,1 % der Produkte nach WHO Maßstäben ungesund.

Die aktuelle Studie umfasst Produkte von insgesamt 16 Lebensmittelkonzernen, die schon 2007 eine Selbstverpflichtung zu verantwortungsvollerem Kindermarketing („EU Pledge“), unterschrieben haben – darunter Nestlé, Danone und Unilever. Darin hatten alle Konzerne erklärt, ihr Kindermarketing verantwortungsvoller zu gestalten. Die Realität sieht anders aus: 10 der 16 untersuchten Konzerne machen heute ausschließlich Werbung für ungesunde Produkte, darunter Ferrero, Pepsico, Mars, Unilever und Coca-Cola. Die größte Anzahl an unausgewogenen Produkten bewerben Nestlé (44 Produkte), Kellogg‘s (24 Produkte) und Ferrero (23 Produkte).

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