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Klöckner: „Kükentöten moralisch nicht hinnehmbar!“

„Küken zu töten, weil Sie das falsche Geschlecht haben, ist nach Auffassung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner moralisch nicht hinnehmbar. Derzeit sind zwei Verfahren in der Entwicklung, die zu unterschiedlichen Brutzeitpunkten die Geschlechtsbestimmung ermöglichen...

Lesezeit: 3 Minuten

„Küken zu töten, weil Sie das falsche Geschlecht haben, ist nach Auffassung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner moralisch nicht hinnehmbar. „Wir müssen das Töten männlicher Eintagsküken mit einer praxistauglichen Alternative schnellstmöglich beenden – ich begrüße alle Initiativen, die uns diesem Ziel näher bringen, wie zum Beispiel die aktuellen Forschungsergebnisse der TU Dresden.“


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Ihr Haus gehe den Weg der Forschung: Seit 2008 fördere das BMEL die Geschlechtsbestimmung im Hühnerei mit rund fünf Millionen Euro. „Mit unserer Unterstützung sind zwei vielversprechende Verfahren entstanden, die nun von den Projektpartnern zur Praxisreife gebracht werden. Es ist keine Zukunftsmusik mehr, dass Eier, die mit unseren Verfahren getestet wurden, in den Supermarktregalen stehen“, erwartet Klöckner bald die Praxisreife.

 

Derzeit sind zwei Verfahren in der Entwicklung, die zu unterschiedlichen Brutzeitpunkten die Geschlechtsbestimmung ermöglichen. Bei dem einen Verfahren, das wie ein Schwangerschaftstest arbeitet, wird dem Brutei am stumpfen Ende zwischen dem 8. und 10. Tag embryonaler Harn entnommen. Dieser wird auf ein Hormon untersucht, dass nur bei weiblichen Küken vorkommt. „Die Genauigkeit der Methode liegt bei 97 %. Das Verfahren dauert aber noch zu lange“, erklärte Prof. Dr. Almuth Einspanier von der Universität Leipzig.


Zudem halten Kritiker die Geschlechtsbestimmung am 9. Bruttag für zu spät, da das Küken dann schon weit entwickelt ist. Deshalb arbeitet das Unternehmen Agri Advanced Technologies (AAT), ein Schwesterunternehmen der Lohmann Tierzucht, an einem anderen Verfahren.


Bruteier müssen nicht mehr geöffnet werden


Mit Hilfe einer Lichtspektroskopie ist die Geschlechtsbestimmung schon am 4. Lebenstag möglich. Dazu wird das Blutgefäß des Kükens mit Licht bestrahlt und die Reflektion gemessen. Diese ist je nach Geschlecht unterschiedlich. Bislang musst dazu am stumpfen Ende des Eis ein etwa 1 cm großes Loch in die Eischale gelasert und nach der Untersuchung wieder verschlossen werden. Das ist ein Risiko für den Embryo und verringert die Schlupfrate. Außerdem dauert das Öffnen und Schließen des Bruteis zu lange und ist bisher das Haupthindernis für die Einführung der Methode in Großbrütereien.


Jetzt ist es den Forschern der TU Dresden gelungen, das Verfahren so weiterzuentwickeln, dass die Eischale unversehrt bleibt. Es reicht, ein gut 72 Stunden bebrütetes EI mit einer speziellen Lampe zu durchleuchten und die Ergebnisse mit  Farbspektrometer, Datenbox und Computer auszuwerten. „Das macht die Verfahren schnell und auch für Großbrütereien bezahlbar", sagte Dr. Gerald Steiner, technischer Koordinator des an der TU Dresden und der Universität Leipzig angesiedelten Forschungsprojekts der „Zeit“. Je nach Bedarf könnten 15 Eier pro Reihe einer Standardpalette in einer Sekunde gecheckt werden. Es brauche aber sicher noch zwei Jahre, bis das Verfahren einsetzbar sei. "Die Geräteentwicklung ist noch mal eine Herausforderung“, so Steiner.


Tierschutzverein Vier Pfoten fordert Agrarwende


Der Tierschutzverein Vier Pfoten kritisiert in diesem Zusammenhang, dass von der Bundesregierung rein technische Forschungsprojekte zur Geschlechtsbestimmung im Ei bevorzugt werden. Diese würden jedoch nur die Symptome der einseitigen Hochleistungszucht bekämpfen.


Grundsätzlich sollte aus Sicht der Tierschützer mehr Geld in den Wandel hin zu einer nachhaltigen Hühnerzucht investiert werden. Wichtig wäre vor allem die Forschung zur Bruderhahnmast und zum Zweinutzungshuhn und deren Etablierung in die Praxis.

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