Für den 21. Januar lädt Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) Pressebersichten zufolge zu einem ersten Treffen der angekündigten „nationalen Dialogforen“ mit Landwirten und Vertretern der Gesellschaft ein.
Wie sie gegenüber der dpa sagte, sollen dabei Landwirtschafts- und Umweltverbände, Verbraucher, Medien und Politik an einen Tisch kommen, um über die verschiedenen Erwartungen, deren Machbarkeit und die Kosten zu sprechen.
Gleichzeitig wolle sie die Grüne Woche als Start ihrer Wertschätzungskampagne für landwirtschaftliche Produktion und ihre Erzeuger nutzen, heißt es weiter. Eine allein städtisch zentrierte Sichtweise werde zu Recht von der ländlichen Bevölkerung als Kampfansage verstanden, weiß sie. Die jüngsten Demos von Bauern verstehe sie. Ursache für den Frust der Teilnehmer sei ein Mix aus gestiegenen Erwartungen der Verbraucher, EU-Vorgaben für sauberes Grundwasser oder politisch notwendigen Entscheidungen für mehr Insektenschutz. Zudem hätten viele Landwirte den Eindruck, dass es 80 Mio. Hobby-Agrarwissenschaftler in Deutschland gebe, sagte sie der dpa.
Klöckner hat nach eigener Aussage auch keinerlei Verständnis dafür, dass man Fleisch zu Dumping-Preisen anbietet. Das sei das Gegenteil von Wertschätzung. Es gebe Handelspraktiken, die gegenüber den Erzeugern nicht in Ordnung seien. Die Ministerin will die UTP-Richtlinie der EU gegen unlautere Handelspraktiken eins zu eins umsetzen. Verboten werde dann zum Beispiel, dass ein Käufer Bestellungen von verderblichen Lebensmitteln kurzfristig storniere.
Neue Züchtungstechniken nutzen
Im weiteren Gespräch zeigte sich die CDU-Politikerin offen für neue Techniken wie die Genschere Crispr/Cas. Die Genschere Crispr/Cas ermöglicht es ihrer Aussage nach, Kulturpflanzen schneller und zielgerichteter zu optimieren, sie gezielt auf Trockenheitsresistenz, Schädlingsresistenz und Erntesicherung auszurichten. Dieses enorme Innovationspotential sollte Deutschland nutzen.
Landwirtschaft habe sich schon immer verändert, sei schon immer im Fluss und in Entwicklung gewesen, sagte Klöckner weiter. Dabei nannte sie die Forschung an nicht-chemischen Alternativen im Pflanzenschutz und Überlegungen zu einer Präzisionslandwirtschaft. „Dünger und Pflanzenschutz können so punktgenau aufgetragen werden, der Einsatz verringert sich.“