Manchmal habe ich den Eindruck, wir sind von 83 Mio. Agrarwissenschaftlern umgeben, die glauben, mehr über Landwirtschaft zu wissen, als die Landwirte selber. Lassen Sie sich von der Kritik nicht entmutigen“, warb Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gestern bei der Mitgliederversammlung der DLG in Hannover für Zuversicht. „Verstehen Sie sich nicht als Opfer, sondern stellen Sie sich immer wieder der Diskussion und suchen Sie den Dialog mit Bürger und Verbrauchern.“
Dafür gebe es gute Perspektiven, weil das mediale Interesse an Agrarthemen aktuell so hoch wie nie sei. „In der vergangenen Woche habe ich mit dem Spiegel über Tierethik und mit der ZEIT über Artenvielfalt und die Zukunft der Fleischerzeugung gesprochen“, nannte die Ministerin Beispiele für das breite Interesse.
Klöckner benannte die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), eine zukunftsfähige Tierhaltung und einen modernen, nachhaltigen Ackerbau als die großen Herausforderungen der nächsten Jahre.
Klares Bekenntnis zu Direktzahlungen
Die CDU-Politikerin warb nachdrücklich für die Zukunft der GAP. „Ich halte Sie für ein Demokratie stabilisierendes Instrument“, sagte Klöckner mit Blick auf die großen Probleme der EU. Für die Zukunft stellt sich die CDU-Politikerin allerdings eine flexiblere und einfachere GAP vor. Es sei richtig, dass die aktuellen Vorschläge der Kommission das bewährte zwei Säulen-Modell fortführen wollen. „Wir benötigen auf absehbare Zeit Direktzahlungen zur Absicherung und Zukunftssicherung, gerade in Dürrejahren wie 2018. Auch und gerade für die kleineren Betriebe - ganz gleich ob konventionell oder ökologisch.
„Die GAP muss dabei zukünftig einfacher und in ihrer Zielerreichung konkreter und effektiver werden. Da bin ich mit den Vorschlägen noch nicht zufrieden. Deshalb werde ihr Haus jetzt eigene Vorschläge erarbeiten“, sagte Klöckner vor den Mitgliedern der DLG.
Notwendig seien aber auch verbindliche Leitplanken für alle. Es dürfe nicht dazu kommen, dass Mitgliedstaaten den Begriff „Flexibilität“ mit „Umweltstandard-Dumping“ gleichsetzen oder weiterhin über gekoppelte Direktzahlungen wie bei Zuckerrüben Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten Deutschlands produzieren.
Klöckner will mehr Tierwohl und Umweltschutz
Laut Klöckner muss die Agrarreform auch Antworten auf drängende Klima- und Umweltaufgaben liefern. „Ich will mit der neuen GAP sehr viel mehr für das Tierwohl und den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz erreichen. Dies muss für die Landwirte leistbar sein und entsprechend gefördert werden“, sagte sie weiter.
Sie unterstütze daher die Idee der Kommission, die Direktzahlungen stärker an die Einhaltung von Umwelt- und Klimavorschriften und an Kriterien für mehr Tierwohl in den Ställen zu binden. Ihr Haus arbeite zurzeit an den Details, wie die konkrete Ausgestaltung der neuen Förderung von Umweltleistungen, die „Grüne Architektur“, aussehen könnte.
Die neuen Öko-Regelungen in der ersten Säule sollen dabei flächenbezogen, jährlich vom Landwirt durchführbar und einfach zu kontrollieren sein, berichtete Klöckner. In der zweiten Säule könnte die EU, flexibel für die Mitgliedstaaten, speziellere Ziele des Tier-, Umwelt- und Klimaschutzes fördern, so ihr Vorschlag.
Was aber nicht zusammenpasse, sei die Tatsache, dass die Kommission einerseits mehr Aktivitäten für Umwelt-, Tier- und Klimaschutz fordere, zugleich aber die Mittelansätze für die 1. und vor allem für 2. Säule kürze.
Gegen Kappung und Degression
Die vorgeschlagene Prämienkappung ab 100.000 Euro je Betrieb und Jahr und Degression ab 60.000 Euro je Betrieb und Jahr ist für die Ministerin kein Beitrag zur Entbürokratisierung, stellte sie klar. „Natürlich muss man berücksichtigen, dass größere Betriebe Kostenvorteile gegenüber kleineren Betrieben haben. Deshalb ist es richtig, dass die ersten Hektare stärker gefördert werden und somit kleinere und mittlere Betriebe davon auch profitieren“, so Klöckner weiter.
Unterstützung für die Rübenanbauer
In ihrer Rede ging Klöckner auch auf die schwierige Situation der heimischen Rüben- und der Zuckerproduktion ein. Hier gebe es Überkapazitäten in der globalen, aber auch der europäischen und nationalen Produktion. „Mein Ministerium setzt sich für einen fairen Wettbewerb auf dem Zuckermarkt ein, weshalb wir gegen gekoppelte Zahlungen für Zuckerrüben in anderen EU-Mitgliedstaaten sind und selber keine solche Zahlungen für Rüben einführen werden.“
In diesem Zusammenhang kritisierte die Gastrednerin auch die zurzeit deutlich unterschiedliche Zulassungspraxis für Neonikotinoide. „Dass in anderen Mitgliedstaaten über Notfallzulassungen Saatgutbeizungen für Rüben erlaubt sein werden, ist für mich nicht akzeptabel.“
von Willy Toft
Öffentlichkeitsarbeit kann auch das Gegenteil bewirken, wenn Leute noch nie....
Berührungspunkte mit der Landwirtschaft hatten. Unsere Bilderbuchgesellschaft lebt in einer anderen Welt. Die Gesellschaft sucht stets Opfer für ihr eigenes Fehlverhalten, und wir können es, bei aller Mühe, nicht weg diskutieren!
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von Hans Merk
Seit meiner Jugend gehen wir auf Verbraucher und Gesellschaft zu und reden
öffnen unsere Stalltüren, machen bei QS vor über 20 Jahren freiwillig mir und ? Gebt Politik und Gesellschaft den kleinen Finger und sie reißen dir den Arm ab. Machs wie die Industrie und zeigen nicht mehr als sein muß, rede schön und täusche. Der Verbraucher ist ein Depp!
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von Hans Nagl
Warum sind wir da wo wir sind.
Zum Beispiel Glypos wir oder ein großer Teil der Bauern kämpft für diesen Wirkstoff. Die Industrie geht auf Tauchstation wir machen für die Marketing. Wir bekommen die Prügel der Gesellschaft. Wäre es nicht klüger ein EU weites Verbot zu fordern und ein Kennzeichnung der Produkte. ... mehr anzeigen Nur mal so zum Nachdenken. weniger anzeigen
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von Josef Fischer
nicht als Opfer sehen?
wenn wir uns nicht als Opfer sehen sollen, als was dann? Es gibt Opfer, evtl. Zeugen, als die können wir uns auch nicht sehen weil wir ja nicht nur dabei stehen, und es gibt Täter. Sollen wir uns jetzt als Täter sehen? Das würde ja zu dem Bild passen was in den Naturschutzverbänden ... mehr anzeigen und Medien von der Landwirtschaft so gezeichnet wird. weniger anzeigen
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von Klaus Fiederling
Wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar (Mt. 5, 39)39)
Die Bauern sind in der gesellschaftlichen Opferrolle manifestiert, hochverehrte Frau Klöckner, und wir erfahren derzeit kaum Unterstützung, wie auch immer geartet, da wieder weitgehend unbeschadet herauszukommen. // Gerade JEDER konventionelle Bauer –als solche Spezies schlechthin ... mehr anzeigen ohnedies allesamt gnadenlos über einen Kamm geschoren- steht heute unmissverständlich audiovisuell kommuniziert als Umweltverschmutzer enttarnt, der obendrein unsere Artenvielfalt brutal mit Füßen tritt, am medialen Pranger. Die administrative Zwangskollektivierung schwebt nunmehr nicht nur als bedrohliches Damoklesschwert über deren aller Köpfe, darüber sind wir bereits weit hinaus in der Verwirklichung einer überaus motivierten Agrarpolitik. // Es frustriert dabei ungemein, dass man gerade infolge einer solch stigmatisierenden Entwicklung, die keinen Bauern emotional unberührt lassen kann, bis dato noch immer nicht in einer entsprechenden politischen Fürsorge auch für den Bundesbürger BAUER den Mut aufbringen kann, Verantwortlichkeiten für eben diese heute in der Kritik stehenden Standards sektorenübergreifend glasklar zu benennen. Diese moderne Landwirtschaft wurde nicht in den Köpfen der Bauern entwickelt und im Detail konzipiert, sodann behördlich genehmigt, um sie hernach in der Praxis der vergangen Dekaden zu etablieren. // Die engen Fruchtfolgen auf vielen Äckern waren/sind schlussendlich dem gnadenlosen Diktat einer aufoktroyierten Wachsen-oder-Weichen-Strategie geschuldet, die überdies den brutalen Kannibalismus unter uns Bauern in den ländlichen Regionen noch heute zur Folge hat. // Werte Frau Klöckner, warten Sie heute als konventioneller Bauer mit Nischenprodukten an den Gossen unserer aufnehmenden Hände auf, die einer nachhaltigen Ökologie zugute kommen, eine vielgliedrige Fruchtfolge ermöglichen. Sie würden sich wundern, auf welche Begeisterungsstürme Sie da stoßen, wie hoch eine dortige Flexibilität ausgeprägt ist, sich dieser Thematik überhaupt annehmen zu wollen. Selbst unsere derzeitige Klima-Ministerin, Frau Schulze, die laut Agrarzeitung den „Klimateller“ in der Gastronomie mit 160.000 Euronen Steuergeld als Vorzeigeaktion durchsetzen möchte, arbeitet in Schulterschluss mit dem BfN bei mit Forschungsgeldern ausgestatteten Projekten vorzugsweise mit der Industrie zusammen, während der engagierte Bauer dabei absolut ins Hintertreffen gerät. Dahingehende Kommunikation in einem ehrlichen Austausch mit den Bauern, nicht gewünscht. Nun, allerdings eigentlich bestens vertraute Praxis, der sich die konventionelle LW augenscheinlich noch immer stellen muss. Selbst schon leidvoll erlebt. – Die Bauern haben leider keine starke Lobby weniger anzeigen
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von Rainer Stücker
GAP
Ich meine das man die Dierektzahlungen komplett streichen sollte. Dann wird der Markt das schon regeln, zudem sieht die Politik dann was Sie angerichtet hat und wird es nicht wieder rückgängig machen können. Diese Auflagen über Auflagen da hat doch keiner mehr Lust zu und man sitzt ... mehr anzeigen bald nur noch im Büro. Ich kann es nachvollziehen wenn ältere oder Nebenerwerbslandwirte aus diesen Gründen aussteigen und verpachten. weniger anzeigen
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von Oswald Steinle
Warum das ist doch offensichtlich. ...
""Wieso kann eigentlich z. B. nicht einmal abgewartet werden, biss die letzte Novelle der Düngeverordnung wirken kann, bevor die nächste Verschärfung kommt??"" Weil dies dafür sorgt, das dies bei bestimmten Gruppen und der Mehrheit der Gesellschaft Wählerstimmen bringt. Nur ... mehr anzeigen das ist entscheidend bei den politikern der Altparteien die derzeit immer näher zusammenrücken. weniger anzeigen
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von Karl-Heinz Mohrmann
Die CDU macht uns zu Opfern. Weil sie kein Thema anpackt. Alles verschleppt. Bis es der Handel selber macht. Oder es eine Volksbegehren mit 18% Beteiligung gibt. Die CDU macht uns zu Opfern.
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von Ludwig Rasche
Frau Klöckner
wir sind müde und es ist hoffnungslos immer wieder aus der Defensive heraus halb und Unwahrheiten zu diskutieren. Wir haben kaum Zugang zu den Medien. Uns gibt es nicht mehr lange wir stehen mit den Rücken an der Wand, wir sind schon lange Opfer. Bald kommt das Essen von überall her, ... mehr anzeigen nur uns hat man abgeschafft. Für ... wie die DüVo, Schweine auf Stroh, Bewegungsbuchten für Sauen, Auflagen und Bürokratismus in unerfüllbaren Ausmaß kann ich nicht zur Verfügung stehen. Es kann ja wieder jeder sein eigenes Schwein füttern, oder es lassen. weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Frau Klöckner
hat ein großes Problem mit der Überzeugung des staatlichen Tierwohllabels. Freiwillig? Das sieht der Bürger als sehr bedenklich an, da angebliche schlechte Tierhaltung weitergeführt werden kann. Die Supermarktketten werden so dargestellt, als seien sie die Heilsbringer. Wie so gibt es ... mehr anzeigen keine Fernsehdokumentation vom Landwirtschaftsministerium die den Ist-Zustand darstellt und die Zukunftsvisionen aufzeigt. Warum können die Betriebe nicht alles im Hauruckverfahren umkrempeln. Diese Frage wird nicht wirklich in den Raum gestellt und beantwortet. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Natürlich sind wir Opfer
und diese Regierung ist der Täter einer unglaublichen Bauernhatz. Die Auswahl der Nitratmessstellen und der anschließenden Düngeverordnung ist nur ein kleines Beispiel von fast unendlich vielen systemrelevanten ehrabschneidenden Behauptungen, Attacken, Beleidigungen und ökologisch ... mehr anzeigen sinnlosen Auflagen mit verheerenden finanziellen Folgen für einen Berufsstand, der vielleicht nicht in jeder Sekunde seines Berufslebens perfekt ist, der aber immer strebend sich bemüht. weniger anzeigen
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von Martin Bontrup
Konflikt
Der grundlegende Beschluss wurde von Frau Hendricks gefasst und verkündet: "Wir müssen die Tierhaltung in Nordwestdeutschland halbieren". Das Programm dazu läuft, wenn auch nicht federführend im BMEL, sondern im Umweltministerium und UBA. Und dazu werden mehr als die Hälfte der ... mehr anzeigen Hoftore geschlossen werden müssen. Ehrlich wäre es zu verkünden, dass der "bäuerliche Familienbetrieb" schrumpfende Chancen hat; der wird nämlich gerade zwischen Marktstruktur, Rechtsnormen und Mediengezeter zerrieben. Er scheint auch nicht mehr gewollt zu sein. Wieso kann eigentlich z. B. nicht einmal abgewartet werden, biss die letzte Novelle der Düngeverordnung wirken kann, bevor die nächste Verschärfung kommt?? weniger anzeigen
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von Joachim Löber
Frau Immerfröhlich
Alle Zielkonflikte sind doch mit der Digitalisierung zu lösen, so Ihre Aussage Frau Klöckner.
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von Harald Butenschön
Konjunktiv Herr Rothenbacher,
Konjunktiv!
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von Walter Rothenbacher
Es ist alles schön, Herr Butenschön
zündeln brauchen wir Bauern nicht. Das reicht wenn unsere Politiker und die Besserwisser zur Weißglut bringen.
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von Harald Butenschön
Leichter gesagt als getan...
Nachdem wir Bauern nun schon die Alleischuldigen für das angebliche Insektensterben, 120000 Tote durch Feinstaub, Nitrat im Trinkwasser und mutwillige Tierquälerei sind kann ich mir gut vorstellen wer die Schuld hätte, ...
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von Steffen Hinrichs
Entmutigt bin ich von der Politik
Bestes Beispiel ;die Dürrehilfe ,die noch immer nicht auf den Höfen angekommen ist und man nicht weiß was überhaupt kommt !? Wo bleiben klare Marktregeln statt dem Bauern immer nur mit dem Restgeld abzuspeisen ! Warum gibt es denn keine Weideprämie oder auch nur 1cent /kg mehr für ... mehr anzeigen unsere Kühe auf der Weide ? Wo bleibt denn die immer wieder versprochene Entbürokratisierung ? Warum bekommt 1% der Betriebe 20% der Direktzahlungen weiter ,auch wenn es noch nicht einmal landwirtschaftliche Betriebe sind ? Wo bleibt die klare Aussage ,das Tierwohl auch seinen Preis hat ! weniger anzeigen
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von Andreas Puckert
Lassen sie uns gemeinsam was für das Tierwohl und den Umweltschutz machen Frau Klöckner. Halten Sie uns Frau Schulze und die anderen selbst ernannten Experten vom "Hals"! Wir können und wollen(müssen!) das auch, wir brauchen nur ein bisschen Rechtssicherheit im Stall und auf dem Acker.
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