Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesumweltministerin Svenja Schulze verheddern sich in einem Streit. In einem auf gestern datierten Brief an Schulze, der top agrar vorliegt, beschwert sich Klöckner deutlich darüber, dass Schulze sie nicht ausreichend an den Planungen für einen Runden Tisch zum Insektenschutz beteiligt. „Nun muss ich feststellen, dass Du selbstständig einen Termin und eine Tagesordnung vorgelegt hast ohne Einbindung des BMEL“, lautet ein Satz darin. Sie sei über das Vorgehen zur Planung und Terminierung „erstaunt und verwundert“, schreibt Klöckner weiter.
Klöckner legt weiter dar, dass sie aus terminlichen Gründen am vom Bundesumweltministerium (BMU) festgesetzten Termin für das Treffen nicht teilnehmen kann. „.. und es war Deinem Haus nicht möglich, auf einen anderen Termin auszuweichen. Das ist bemerkenswert“, fährt sie fort.
Klöckner will alle Betroffenen zum Insektenschutz an einem Tisch
Klöckner betont in dem Schreiben, dass Umwelt- und Landwirtschaftsministerium für das Insektenschutzprogramm „eine gemeinsame Federführung vereinbart“ hätten. Es sei „von größter Bedeutung“, dass es gelinge, alle Betroffenen an einen Tisch zu holen. Das sei durch unabgestimmtes Vorgehen und eine Abwesenheit von Klöckner an dem Termin nicht gewährleistet. Ergebnisse zu Gunsten der Sache und der Schulterschluss auch mit der Landwirtschaft würden dadurch gefährdet, so Klöckner weiter.
An dem Termin, den das BMU angesetzt hat, werde das BMEL nicht teilnehmen, weil es „kein gemeinsamer unserer Häuser ist“, begründet Klöckner. Sie bietet Schulze allerdings die Absprache für einen neuen Termin an.
BMU weist gemeinsame Federführung von sich
Das BMU weist in einer Stellungnahme auf Anfrage von top agrar die Vorwürfe von sich. „Das BMU ist federführend für das Aktionsprogramm Insektenschutz und damit auch für den Runden Tisch Insektenschutz. Es wurde keine gemeinsame Federführung von BMU und BMEL vereinbart. Die Einladung zum Runden Tisch wurde innerhalb der Bundesregierung frühzeitig abgestimmt. Auch das BMEL hatte mehrfach Gelegenheit, sich einzubringen“, heißt es beim BMU. Es besteht im Weiteren darauf, dass der Runde Tisch noch im Jahr 2019 eingerichtet wird.
Der „Runde Tisch Insektenschutz“ sei im Aktionsprogramm Insektenschutz angekündigt. Dort sollen sich laut dem BMU Vertreterinnen und Vertreter gesellschaftlicher Akteure regelmäßig über Fortschritte des Aktionsprogramms Insektenschutz austauschen und den Stand der Umsetzung der Maßnahmen besprechen. „Der Runde Tisch soll die weitere Einbindung aller zentralen gesellschaftlichen Akteure in die Umsetzung der Maßnahmen zum Insektenschutz gewährleisten und dazu beitragen, das Engagement in der Gesellschaft für den Schutz von Insekten auf einem hohen Niveau zu stabilisieren“, so das BMU weiter.
Streit zwischen BMEL und BMU schaukelt sich seit Tagen hoch
Bei der Präsentation des Agrarpaketes Anfang September, dessen Teil auch das Insektenschutzprogramm ist, hatten Klöckner und Schulze noch einen demonstrativen Schulterschluss gezeigt. Danach hatte Klöckner massive Kritik seitens der Landwirtschaft für ihre Zugeständnisse an Schulze erfahren. Sie gipfelten in den Agrarprotesten in vielen Städten vergangene Woche.
Zwischenzeitlich hatten sich Klöckner und Schulze und ihre Ministerien auch bei der Pflanzenschutzzulassung öffentlich entzweit. Anfang September hatte das Verwaltungsgericht Braunschweig die vom BMU befürworteten Biodiversitätsauflagen bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für rechtswidrig erklärt. Die Bundesregierung hat dagegen auf Geheiß des BMEL nach Ablauf der Frist in dieser Woche keine Berufung eingelegt. Und es will in der Folge über seine Behörde BVL dafür sorgen, dass die wegen der Biodiversitätsklausel blockierten Zulassungen, über das Jahr 2019 hinaus verlängert werden. Das BMU und seine Behörde UBA fühlen sich dadurch düpiert und prognostizieren deshalb Schäden an der biologischen Vielfalt, insbesondere bei Insekten.
von Andreas Schäfer
Hoffentlich
verre..t diese Koalition bald
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von Klaus Volker Reuhl
tuesday for farmers
wenns die Politik nicht richten kann
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von Wilhelm Grimm
Dieser Streit ist überfällig.
Frau Klöckner hätte wissen müssen, dass man mit den Ideologen des NABU nicht diskutieren kann. Ihre Nachgiebigkeit dem NABU-Ministerium gegenüber bei gleichzeitiger Überheblichkeit gegenüber den Argumenten der Landwirtschaft haben uns in das Verderben geführt. Nur gut, dass mit ... mehr anzeigen "Land schafft Verbindung" unseren jungen Leuten der Kragen geplatzt ist. Vielleicht ist da noch was zu retten. weniger anzeigen
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von Christoph Schulte Tüns
Große Koalition
Die große Koalition ist einfach nur noch peinlich! Das ganze ist mehr Kindergarten als Kabinett ob Klöckner und Schulze, Kramp Karrenbauer und Maas. Nur noch Streit und Zwietracht und da wundert man sich das die AFD mehr Stimmen holt als die CDU und von der SPD ganz zu schweigen. Bitte ... mehr anzeigen aufhören und Neuwahlen lieber heute als morgen! weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Praktiker
werden wohl keine eingeladen und die Hauptdiskussion geht um das Schaufeln von der ersten in die zweite Säule damit Nichtlandwirte mehr Geld erhalten.
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von Hans Spießl
das ist Politik
G1 dann G2 bald G5 Netz. Der Mobilfunk ist für das Insekten sterben verantwortlich!!! ansonsten hätten ja die Insekten schon vor Jahren so in den 70igern aussterben müssen!? und in der so dreckigen DDR hätte es keinen Insekten mehr geben ... mehr anzeigen dürfen! so schauts doch aus. Das 5G Netz da werden die Vögel auch noch sterben, Menschen erkranken..... davon kannst ausgehen aber das darf nicht angesprochen werden obwohl Leute aus Militär und Technik die diese Gefahren der Strahlen, Frequenzen kennen, heute schon warnen. weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Mit diesem Gebahren -
macht die Schulze nur eines deutlich: Ideologie um jeden Preis! Gleichzeitig aber auch, welch geistiger Tiefflieger sie ist. Denn eines sollte ihr schon klar sein, ohne Bauern geht kein Umweltschutz. Es wäre ja nicht so, daß die Umwelt zugrunde ginge. Ob mit oder ohne Bauern, es wird ... mehr anzeigen immer eine Umwelt geben. Allerdings stellt sich dann die Frage welche Umwelt wir letztendlich dann haben. Denn ohne Bauern, die die Wiesen mähen und Äcker bestellen, hätten wir in kürzester Zeit nur noch Wald. Ob das den Herrschaften dann in ihre Vorstellungswelt paßt bezweifle ich aber sehr. weniger anzeigen
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von Michael Behrens
Die beiden sind per "du"?!
Schade das TA nicht den ganzen Brief veröffentlicht. Das die beiden per "du" sind war mir bisher nicht bekannt, aber erklärt aus heutiger Sicht einiges. Wollen wir hoffen das aus der oberflächlichen Pseudo Freundschaft kein Zickenkrieg auf unseren Rücken ausgetragen wird!
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von Erhard Kunz
Wahlkampf
Bei dem Gebahren der beiden Damen darf sich weder Frau Schulze noch Frau Klöckner darüber wundern, wenn Parteien wie AFD oder Linke ihre Stimmenanteile weiter ausbauen. Bessere Wahlkampfhilfe kann man einfach nicht leisten. Die Linken und die Rechten lachen sich einfach nur ins ... mehr anzeigen Fäustchen. Und mit den Landwirten redet sowieso keiner. weniger anzeigen
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von Norbert Schulze-Darphorn
Frau Klöckner könnte ja auch zu Tisch kommen
Und gemeinsam mit den Landwirten sinnvolle Programme ausarbeiten ohne Frau Schulze und den ganzen NGO,s die den Hals eh nicht voll genug bekommen. Würde wahrscheinlich auch mehr bringen und ganz wichtig einfache praktische schnell umzusetzen Ergebnisse zu Tage fördern.
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von Volker Grabenhorst
Grundsätzlich überrascht mich nur, dass beide „Damen“ überhaupt des Lesens und Schreibens mächtig sein sollen
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von Willy Toft
Richtig Frau Klöckner, und wo bleiben die Bauern an dem Tisch?
Die ganzen NGO bekommen Zutritt, und entscheiden über das Schicksal der gebeutelten landwirtschaftlichen Betriebe. Ob es um die Machbarkeit geht, oder wie man die Bauern mit integrieren kann, alles soll von Oben diktiert und übergestülpt werden! Wir sind nicht gegen Insektenschutz, ... mehr anzeigen Sie Frau Schulze, sollten nur der Berufsgruppe das Wort gönnen, die es nachher umsetzen müssen und sollen! Das Frau Schulze sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um die Restriktionen geht, die sie gerne auf dem Weg bringen möchte, oder schon hat, liegt in der Natur der Sache! Wer mehr Ökologie möchte, muss es auch ökonomisch ausgleichen, sonst wird da kein Schuh draus! weniger anzeigen
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