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Wolf

Klöckner will Wolfsbestand vorbeugend kontrollieren

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hält das Kompromissangebot von Umweltministerin Svenja Schulze zum erleichterten Abschuss von Problemwolfen für unzureichend. Sie will den Wolfsbestand unabhängig von einer konkreten Gefahr kontrollieren. Sie sieht die Weidehaltung in Gefahr.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Bundeskabinett gibt es weiterhin keine Einigkeit über den Umgang mit Wölfen. Landwirtschaftsministerin Klöckner (CDU) wirft Umweltministerin Schulze (SPD) vor, nur einen Teil der Absprachen aus dem Koalitionsausschuss umzusetzen. Schulzes Vorschläge zum vereinfachten Abschuss von Wölfen kritisierte sie als unzureichend. „Dass das Bundesumweltministerium nun endlich bereit ist, Gesetze anzupacken und aufgrund der zu erwartenden Schäden erkannt hat, dass es so nicht weitergehen kann mit den Wolfsrissen, ist gut“, sagte Klöckner im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“. Dennoch springe Schulze mit ihrem Vorschlag zu kurz und greife leider nur einen Teil der Ergebnisse ihrer bisherigen Gespräche auf, betonte die CDU-Politikerin. Um die Weidetierhaltung auch in Zukunft weiterhin zu ermöglichen, „brauchen wir Maßnahmen, die über das hinausgehen, was das Bundesumweltministerium jetzt angekündigt hat“, fügte sie hinzu.

BMEL will Schäden vollständig ausgleichen

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Im Koalitionsausschuss seien weitergehende Vorschläge zum Herdenschutz von Schafen und Rindern besprochen worden, so Klöckner. „Den Wolfsbestand und die Größe der Rudel müssen wir, unabhängig davon, ob eine konkrete Gefahr besteht, präventiv kontrollieren können – europarechtskonform und rechtssicher für die Jäger“, sagte sie. Alles andere gehe an der Praxis vorbei. „Zudem setzen wir uns dafür ein, dass entstandene Schäden vollständig ausgeglichen werden“, sagte Klöckner. Im Sinne der Tierhalter dürfe das aber nicht die einzige Lösung sein. „Wir wollen nicht, dass die Weidetierhaltung in bestimmten Regionen eingestellt werden muss oder Deichpflege durch Schafe nicht mehr möglich ist“, so Klöckner weiter. Weidetiere würden trotz bestmöglicher Herdenschutzmaßnahmen in zunehmender Zahl von Wölfen gerissen, ebenso Rinder und Pferde. Das verunsichere die Menschen.

Schulze soll nachbessern

Handlungsbedarf sieht Klöckner aber nun zunächst bei Schulze. Der Ball liege nun bei der SPD-Ministerin, sagte Klöckner. Umweltministerin Schulze hatte am Wochenende in einem Interview eine Änderung im Naturschutzgesetz angeboten, um Problemwölfe leichter erlegen zu lassen. Künftig soll danach ein Abschuss schon bei „ernsten“ landwirtschaftlichen Schäden möglich sein statt bisher nur bei „erheblichen“ Schäden. Damit würde die bisherige Vorgabe, dass Schäden existenzbedrohend sein müssen, gelockert. Mit der Änderung könnten dann etwa auch Hobbyschäfer Entschädigungen erhalten. Ihrem Gesetzesvorschlag fehle noch die Zustimmung der CDU, hatte Schulze gesagt.

DBV fordert Höchstgrenze für Wölfe

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte nach Schulzes Vorstoß erneut eine nationale Höchstgrenze für den Wolf gefordert. „Wenn wir die Weidetierhaltung in Deutschland erhalten wollen, brauchen wir auch eine nationale numerische Grenze für den Wolf, die auf die Regionen heruntergebrochen und dort eingehalten wird“, sagte der stellvertretende DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling. Die Festlegung der Grenze müsse so erfolgen, dass der Erhaltungszustand der Population in Polen und Deutschland gewährleistet sei, hatte er konkretisiert. Er hält es nicht für möglich, eine Koexistenz von Wölfen und Weidetieren allein mit Zaunbau und anderen Herdenschutzmaßnahmen zu erreichen. Dr DBV plädiert außerdem für wolfsfreie Gebiete. Das sollen Gebiete sein, in denen auf Grund der Besiedelung, des Tourismus oder zur Sicherung der Weidetierhaltung die Ansiedelung von Wölfen auf Dauer verhindert werden soll.

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