Das Kollegium der EU-Kommissare wird Ende November das Thema Klonen in der Tierproduktion wieder aufgreifen. Wie vergangene Woche in Brüssel bekannt wurde, drängt EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg auf eine Aussprache mit seinen Amtskollegen, voraussichtlich am 27. November.
Die Diskussion soll in den Feinschliff eines Kommissionsvorschlags zum Umgang mit der Klontechnik einfließen, der noch vor Weihnachten erwartet wird. Gleichzeitig will Borg einen neuen Anlauf für die Novelle der Verordnung über neuartige Lebensmittel wagen; ein erster Entwurf war 2011 am Einspruch des Europaparlaments gescheitert.
Das Hohe Haus verlangte damals eine vorläufige, aber umfassende Regulierung der Klontechnik innerhalb dieser Verordnung; dazu zeigten sich weder Kommission noch Rat bereit. Deshalb soll es jetzt zwei getrennte Vorschläge geben.
Die Gretchenfrage beim Klonen dreht sich darum, wie man es mit den natürlichen Nachkommen geklonter Zuchttiere hält - und den von ihnen erzeugten Produkten. Kritiker befürchten, dass ohne ausreichende Reglementierung über kurz oder lang große Teile des Viehbestands - insbesondere außerhalb der EU - von geklonten Vorfahren abstammen könnten. Fleisch- und Milchprodukte sollten ihrer Auffassung nach entsprechend gekennzeichnet werden. (AgE)