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Kohlenstoffsenke: EU-Parlament stimmt über Ziele für Feld und Wald ab

Die EU will die Senkenziele für Kohlenstoff in Feld und Wald bis 2030 erhöhen. Forst- und Bauernverbände halten das für unrealistisch und warnen vor EU-Strafenin.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Europäische Parlament wird am kommenden Montag über die EU-Landnutzungsveränderung abstimmen. Darin legt die EU den Rechtsrahmen für den Klimaschutz im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) fest.

310 Mio t. CO2 Einsparung pro Jahr

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Das Klimaziel für Feld und Wald ist Teil des „Fit for 55“-Klimaschutzpakets. Eine Senkenleistung von 310 Mio. t CO2 pro Jahr soll dazu führen, dass die EU ihre Treibhausgase bis 2030 um 57 % im Vergleich zu 1990 mindern kann. Die EU legt beim Senkenziel Unterziele für jeden Mitgliedstaat fest. Diese müssen dann eigene Maßnahmen ergreifen, um die Vorgaben einzuhalten.

Für Deutschland sieht die Verordnung vor, dass Wälder und Landwirtschaftsflächen knapp 31 Mio. t CO2 pro Jahr binden sollen.

„Die EU-Landnutzungsverordnung ist einer der wichtigsten Bausteine des „Fit for 55“-Klimaschutzpakets, auch wenn es sehr ambitioniert ist“, sagte der EU-Umweltpolitiker Peter Liese (CDU) am Donnerstag in Brüssel.

Details stehen seit Jahresende

Die Details der Verordnung hatten die Mitgliedstaaten, das Europäische Parlament und die EU-Kommission bereits Ende des Jahres 2022 beschlossen. Die Abstimmung in der kommenden Woche gilt laut dem EU-Agrarpolitiker Norbert Lins (CDU) daher als Formsache. Die Details der Einigung hat top agrar hier zusammengefasst.

Lins betonte am Donnerstag in Brüssel, dass ihm die Landnutzung als solche wichtig ist: „Es geht hier nicht darum, Flächen stillzulegen – im Gegenteil.“ Zum Beispiel beim Grünland sei es so, dass gerade bewirtschaftete Flächen als Kohlenstoffsenke fungieren könnten, so Lins.

Verbände fordern „realistische Ziele“

Verbände aus Land- und Forstwirtschaft appellieren vor der Abstimmung im EU-Parlament für „realistische Ziele“ für Treibhausgassenken.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht in der Kohlenstoffbindung in Wäldern und landwirtschaftlichen Böden zwar einen sehr wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität „Die erzielten Bindungsleistungen müssen aber vorrangig dem Sektor Landwirtschaft gutgeschrieben werden, nicht der Energiewirtschaft oder der Industrie“, fordert Rukwied.

Eine besondere Herausforderung sei die Minderung der CO2-Emissionen aus Mooren, hier bräuchten die Landwirte realistische und wirtschaftlich interessante Angebote für Nutzungsänderungen.

Waldbesitzer: CO2-Bindung wird nicht steigen

Für den Präsidenten der Waldbesitzer, Prof. Dr. Andreas Bitter, ist klar: „Die CO2-Bindung des deutschen Waldes wird aufgrund des Alters der Bäume, aber auch durch klimawandelbedingte Schäden und den Waldumbau, in den nächsten Jahren zurückgehen.“ Das werde dazu führen, dass sich die Klimabilanz des LULUCF-Sektors insgesamt verschlechtert und die von der EU angestrebten Ziele für natürliche Treibhausgasbindung nicht erreichbar sind.

Drohen Strafen?

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie, Artur Auernhammer, fürchtet EU-Strafen „in Milliardenhöhe“. Es sei Absehbar, dass Deutschland die ambitionierten Ziele verfehle. , sollte Deutschland nicht in der Lage sein, die Ziele zu erreichen.

Er fordert: „Anstatt Wälder aus der Nutzung nehmen zu müssen, sollten wir auf eine nachhaltige Nutzung der heimischen Biomasse setzen: Die Bioenergie in Kombination mit dem Abscheiden und Speichern von CO2 aus den Rauchgasen bietet nicht nur die Möglichkeit, erneuerbare Energie bereitzustellen, sondern auch auf technischem Wege eine CO2-Senke zu schaffen.“

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