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Kommentar: "Wir werden unser Fleisch drucken!"

Ein Streitpunkt von Sven Gábor Jánszky, Gründer und Direktor des Zukunftsforschungsinstituts „2b AHEAD ThinkTank“: Unser Essen wird in zehn Jahren nicht anders aussehen und schmecken als heute. Deshalb sind „Heuschrecken zum Frühstück“ ein Hirngespinst von Ernährungstheoretikern.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Sven Gábor Jánszky, Gründer und Direktor des Zukunftsforschungsinstituts „2b AHEAD ThinkTank“:


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Unser Essen wird in zehn Jahren nicht anders aussehen und schmecken als heute. Deshalb sind „Heuschrecken zum Frühstück“ ein Hirngespinst von Ernährungstheoretikern. Auch der angebliche „Abschied der Deutschen vom Fleisch“ ist bei genauerem Hinschauen ein absoluter Minderheiten-Trend. Global gesehen ist genau das Gegenteil der Fall: 2050 werden bis zu zehn Mrd. Menschen auf der Welt leben. Von denen essen dann viele mehr Fleisch als heute.


Ob wir das gut finden oder nicht: Wir werden in zehn Jahren mehr Nahrungsmittel industriell produzieren müssen als heute. Bioprodukte sind und bleiben ein Minderheitentrend. Dieses Premiumsegment ist in Deutschland bis zu 20% groß. In ärmeren Gegenden der Welt ist es kaum vorhanden.


Der erste große Trend für das Essen der Zukunft ist, dass Nahrungsmittel auf eine neue industrielle Weise hergestellt werden können. Das beste Beispiel dafür sind „gedruckte Steaks“. Dazu werden tierische Gewebezellen massenhaft geklont und durch einen 3D-Bio-printer zu einem Steak ausgedruckt. Wer es sich leisten kann, hat einen solchen Drucker zu Hause. Die meisten werden aber im Supermarkt drucken.

Dieses Gewebeklonen ist heute noch sehr teuer, wird aber eine rapide Kostensenkung erleben. Gedruckte Steaks werden in ein paar Jahren viel billiger sein als natürlich gewachsene Steaks und damit die neuen Fleischbedarfe in Asien und Afrika decken.


Der zweite große Trend heißt „Functional Food“, funktionelle Lebensmittel. In den kommenden Jahren werden mehr und mehr Menschen die Nahrungsmittel wegen der Zusatzfunktionen essen. Denn immer mehr von uns glauben, dass sie selbst (und nicht Gott oder die Natur) verantwortlich dafür sind, gesund, schön und leistungsfähig zu bleiben. Diese Verantwortung tragen unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise.


Hier entstehen die zukünftigen Geschäftsmodelle des Essens: Von Bioläden über Brain-Drinks bis Medical Food.

Medical Food sind Nahrungsmittel, die gesund machende Wirkstoffe in sich haben. Die Prognose ist einfach: Wir Menschen wollen nicht krank werden, um uns danach mit Medikamenten wieder zu kurieren. Mit Medical Food werden wir täglich an unserer Gesundheit arbeiten.


Jeder große Lebensmittelkonzern bastelt hinter den Kulissen an solchen Strategien. Hier wachsen zwei Branchen, Pharma und Food, teilweise zusammen. Dabei wird es Gewinner und Verlierer geben.


top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt aus der top agrar 4/2016:

Bischoff Felix Genn: „Immer fair“ statt „immer mehr“! (25.3.2016)

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