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Konjunkturbarometer: Insektenschutzgesetz und GAP-Reform trüben Stimmung

Dank besserer Erzeugerpreise ist die Stimmung auf den Höfen wieder besser. Die Liquidität nahm zu, so dass viele Bauern wieder ans Investieren denken, gerade auch durch Förderprogramme.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach den Ergebnissen des DBV-Konjunkturbarometer Agrar für den Monat März hat sich die Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft leicht erholt. Ursache dafür sind vor allem höhere Erzeugerpreise.

Jedoch ist im Hinblick auf die zukünftige wirtschaftliche Lage die Skepsis besonders unter den Ackerbaubetrieben groß und gegenüber Dezember nochmals gewachsen. DBV-Präsident Joachim Rukwied bringt dies vor allem mit der Diskussion um das geplante Insektenschutzgesetz aber auch um die mögliche künftige Ausrichtung der GAP in Zusammenhang.

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„Das geplante Insektenschutzgesetz wird die Situation der Landwirte weiter verschärfen. Es gefährdet die Existenzgrundlage vieler Bauernfamilien und zerstört bereits vorhandene kooperative Ansätze“, sagte er am Montag.

Der Indexwert des Konjunkturbarometer Agrar fällt im März mit 14,2 etwas höher aus als in der vorangegangenen Befragung von Dezember 2020, bei der mit einem Wert von 11,0 ein im langjährigen Vergleich sehr niedriges Niveau zu sehen war. Der Indexwert bildet die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ab. Während die aktuelle wirtschaftliche Lage gegenüber Dezember spürbar besser bewertet wird, bleiben die Zukunftserwartungen weiterhin relativ verhalten.

Deutlich mehr Investitionsbereitschaft

Der Anteil der Landwirte, der investieren will, ist gegenüber Dezember deutlich gestiegen. Infolge des Investitionsprogramms Landwirtschaft im Rahmen des Investitions- und Zukunftsprogramms Landwirtschaft (IuZ) haben besonders die Investitionsplanungen in umwelt- und klimaschonende Landtechnik zugenommen.

Allerdings geht mit dem drastischen Anstieg des Kaufs von Düngeausbringungs- und Pflanzenschutztechnik ein deutlicher Rückgang der Investitionen in Erntetechnik einher.

Das für Maschinen insgesamt in den kommenden sechs Monaten geplante Investitionsvolumen liegt mit 1,2 Mrd. € um 0,2 Mrd. € über dem entsprechenden Vorjahresstand. Auch die geplanten Investitionen in Ställe einschließlich Hof- und Stalltechnik nehmen deutlich zu. Dafür sind im nächsten halben Jahr 2,1 Mrd. € an Investitionen vorgesehen, 0,4 Mrd. € mehr als im Vorjahr. Hauptgrund für diesen Anstieg ist das Investitionsprogramm Landwirtschaft, über das auch Lagerung und Aufbereitung von Wirtschaftsdünger gefördert wird.

Im Mittelfristvergleich ist das Investitionsniveau in Ställe weiterhin relativ niedrig. Ein Mehr an Investitionen ist im Jahresvergleich auch beim Landzukauf und bei außerlandwirtschaftlichen Vorhaben wie Investitionen in Wohngebäude geplant. Dagegen gehen die Investitionen in Erneuerbare Energien stark zurück.

Bessere Liquidität

Die Liquidität der Betriebe hat sich gegenüber Dezember leicht verbessert. Im März 2020 gaben 17 % der Betriebe an, dass ihre Liquiditätslage angespannt oder sehr angespannt ist. Trotz wieder deutlich anziehender Schweinepreise ist die Liquiditätslage vieler Veredlungsbetriebe weiter angespannt oder sehr angespannt (23 %). Besonders hoch ist der Anteil der Betriebe mit angespannter Liquiditätslage auch unter den Futterbetrieben (20 %).

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt der Betriebe mit 3,11 etwas günstiger beurteilt als die zukünftigen Aussichten mit einem Wert von 3,20. Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird gegenüber Dezember in allen Betriebsformen besser bewertet, vor allem in den Veredlungsbetrieben.

Hoffen auf gute Erzeugerpreise

Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise werden im März 2021 spürbar positiver bewertet als im Dezember 2020, insbesondere die Preise für Schweine. Negativen Einfluss auf die aktuelle wirtschaftliche Stimmungslage hat dagegen die Entwicklung der Einkaufspreise für Futter-, Düngemittel und Energie. Die politischen Rahmenbedingungen werden im März auch insbesondere durch die aktuelle GAP-Diskussion noch ungünstiger beurteilt als im Dezember.

Coronakrise nervt

Die Corona-Krise hinterlässt ihre Spuren auch in der Landwirtschaft. Aktuell fühlen sich 10 % der repräsentativ befragten Landwirte von der Corona-Krise in ihrem Wirken eingeschränkt (März 2020 11 %) und 15 % wollen ihre geplanten Investitionen deswegen auf unbestimmte Zeit verschieben (März 2020 26 %).

Während 28 % der Landwirte angeben, durch die Corona-Pandemie Umsatzverluste zu erleiden, gehen 14 % davon aus, zu coronabedingten neuen Absatzchancen gekommen zu sein. Nur noch 21 % der Landwirte teilen die Einschätzung, dass mit der Corona-Situation die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen wird. In der Märzerhebung 2020 waren es noch 46 %.

49 % der Landwirte (März 2020 47 %) sind dagegen der Meinung, dass durch das Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten könnten.

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