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Konventionelle und ökologische Landwirtschaft: Besser zusammen als gegeneinander

Nach Überzeugung von Fachleuten können beide Wirtschaftsformen voneinander lernen und auf diese Weise nachhaltiger werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Für eine nachhaltigere landwirtschaftliche Produktion braucht es eine intensivere Kooperation zwischen dem konventionellen und dem ökologischen Landbau sowie den Vertretern von Umwelt- und Naturschutz. Nur so lassen sich sowohl eine sichere und ausreichende Nahrungsmittelproduktion als auch den Schutz von Umwelt und Biodiversität sicherstellen. Darin waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Green Deal einig, die am vergangenen Donnerstag der Grain Club in Berlin ausgerichtet hat.

Nach Ansicht der stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Carina Konrad, müssen die verschiedenen Seiten stärker voneinander lernen. Dazu gehöre auch, dass die ökologische Erzeugung und der konventionelle Landbau nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wichtig sei zudem, die Scheuklappen vor neuen Techniken wie CRISPR/Cas abzulegen. Gerade das Potenzial neuer Züchtungstechniken dürfe der Ökolandbau nicht brach liegen lassen, betonte Konrad. Denn so angepasste Pflanzen könnten künftig den Ressourceneinsatz reduzieren und die Ernährungssicherheit gewährleiten.

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Das Beste voneinander übernehmen

Laut dem Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Agrar (IVA), Frank Gemmer, ist davon auszugehen, dass der konventionelle und der ökologische Landbau in den kommenden Jahren „zusammenwachsen“. Ziel müsse sein, dass beide im Sinne einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung das Beste voneinander übernehmen. Scharfe Kritik übte Gemmer am Vorschlag der Kommission zur Pflanzenschutzanwendungsverordnung, wonach bis 2030 pauschal 50 % Pflanzenschutzmittel einzusparen wären. Diese willkürliche Beschränkung bedeute eben genau nicht automatisch eine Verbesserung der Artenvielfalt, warnte der IVA-Hauptgeschäftsführer. Er vermisst vonseiten der Politik zudem klare und messbare Vorgaben für den Artenschutz. Nötig seien konkrete Indikatoren für einen „guten Zustand“ bei der Biodiversität, so der IVA-Hauptgeschäftsführer.

Auch er warb für den Einsatz neuer Züchtungstechnologien in der Landwirtschaft – auch im Ökosegment. Für den Fall, dass sich die Biobranche dagegen wehrt, prophezeit er kuriose Entwicklungen: So könne es in einigen Jahren passieren, dass konventionelle Bauern eine krautfäuleresistente Kartoffel ohne Bedarf an Pflanzenschutz anbauten, während der Ökobauer weiterhin Kupferlösung spritze, verdeutlichte Gemmer.

Jörg Migende, Leiter des Bereichs Digital Farming bei der BayWa AG, wies auf die Potenziale des teilflächenspezifischen Dünge- oder Pflanzenschutzmitteleinsatz hin. Über Präzisionslandwirtschaft könne der Einsatz dieser Betriebsmittel bei gleichen oder sogar besseren Erträgen deutlich reduziert werden. Im Hinblick auf die GAP ab 2023 beklagte Migende, dass für diese Techniken in den deutschen Eco-Schemes keine Beihilfen vorgesehen seien.

Heinrich: Auch Bio muss noch besser werden

Der Vorstand Naturschutz des World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland, Christoph Heinrich, stellte derweil die „eindeutigen Vorteile“ des Ökolandbaus für die Biodiversität heraus. Allerdings räumte er ein, dass auch Bio hier noch besser werden müsse. Große Hoffnungen setzt Heinrich auf freiwillige Kooperationen zwischen Naturschutz- und Landwirtschaft. Vorbildliche Projekte, die finanziell vergleichsweise günstig und im Sinne der Biodiversität zugleich immens erfolgreich seien, gebe es unter anderem in den Niederlanden.

Neuen Züchtungsmethoden erteilte Heinrich keine Absage. Vielmehr entspricht die Haltung des WWF in diesem Punkt nach seiner Darstellung „exakt“ der Stellungnahme der Zukunftskommission Landwirtschaft: Wenn dem Vorsorgeprinzip Genüge getan werde, stehe einer Anwendung „sauberer Lösungen“ nichts im Wege, so der WWF-Vorstand.

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